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Bosch Rexroth IndraDrive MP 18 Serie Anwendungsbeschreibung Seite 233

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DOK-INDRV*-MP*-18VRS**-AP01-DE-P
Rexroth IndraDrive MPx-18 Funktionen
Schließen der Haltebremse
Verhalten der Haltebremsenan‐
steuerung im Fehlerfall
Fehlersituation 1
Abb. 5-20:
Zeitverhalten beim Öffnen der Haltebremse
Bei masterseitigem Rücksetzen von "AF" wird das Schließen der Bremse
ausgelöst. Dabei stellt sich der geschlossene Zustand der Bremse, bedingt
durch die Induktivität der Bremswicklung, verzögert ein. Diese Verzögerungs‐
zeit wird dem Regelgerät über "S‑0‑0207, Wartezeit Antrieb Aus" mitgeteilt.
Um z. B. ein gewichtskraftbedingtes Absinken einer nicht ausbalancierten,
stillstehenden Vertikalachse zu verhindern, wird "AF" regelgeräteintern um
"S‑0‑0207, Wartezeit Antrieb Aus" später zurückgesetzt. Während dieser
Verzögerungszeit wird der Geschwindigkeits-Sollwert intern auf Null gesetzt.
Bei Betriebsstörungen und Fehlern, die während des betriebsmäßigen Ver‐
fahrens aus verschiedensten Ursachen plötzlich auftreten können, besteht
aus Gründen der Personen- und Anlagensicherheit in den meisten Fällen die
Forderung, die Mechanik schnell stillzusetzen. Dies geschieht, falls möglich,
durch aktives Bremsen des Antriebs.
Im Fehlerfall ist entscheidend, ob der Antrieb von sich aus noch in der Lage
ist, abzubremsen. Dies ist der Fall, wenn der Antrieb innerhalb einer achs‐
spezifischen maximalen Bremszeit zum Stillstand kommt. Diese Zeit wird
über den Parameter "S‑0‑0273, Maximale Wartezeit Antrieb aus" dem Regel‐
gerät mitgeteilt.
Die "Maximale Wartezeit Antrieb aus" ist die Zeit, die der Antrieb
braucht, um die Achse aus maximaler Geschwindigkeit bei maxi‐
malem Trägheitsmoment (bzw. Trägheitsmasse) mit maximal er‐
laubtem Bremsmoment (bzw. Bremskraft) stillzusetzen.
Ist der Antrieb nicht in der Lage, die Mechanik innerhalb der maximalen
Bremszeit stillzusetzen, reagiert der Antrieb zumindest mit der zweckmäßigs‐
ten Ansteuerung der Haltebremse. Entscheidend für die Ansteuerung ist da‐
bei, ob kundenseitig die Anwendungsart "Servoantrieb" oder "Hauptantrieb"
festgelegt wurde.
Folgende Situationen sind im Fehlerfall zu unterscheiden:
Antrieb bleibt voll funktionsfähig; als Fehlerreaktion wurde "Geschwin‐
digkeitssollwert-Nullschaltung mit oder ohne Rampe und Filter" einge‐
stellt (F2xxx-, F4xxx-, F6xxx-Fehler oder NC-seitiges AF-Rücksetzen
bei Achsbewegung).
Bosch Rexroth AG
Motor, Achsmechanik, Mess-Systeme
231/1201

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