Siemens SINUMERIK 840D sl Funktionshandbuch Seite 38

BAG, Kanal, Programmbetrieb, Reset-Verhalten
3.4 Kanal
• Ein Kanal besteht aus den internen Einheiten:
– Vorlauf (Programmdekodierung und Satzaufbereitung)
– Hauptlauf (Bahn- und Achsinterpolation)
• Ein Kanal hat eine Schnittstelle zur PLC. Über diese NC/PLC-Nahtstelle können vom PLC-
Anwenderprogramm aus diverse kanalspezifische Zustandsdaten gelesen und Anforderung
an den Kanal geschrieben werden.
• In einem Kanal wirken kanalspezifische Werkzeugkorrekturen (siehe
Funktionshandbuch Werkzeuge unter Werkzeugkorrektur).
• In einem Kanal wirken kanalspezifische Koordinatensysteme (Seite 283).
• Jeder Kanal hat standardmäßig einen eindeutigen Kanalnamen. Der vorgegebene
Kanalname kann über Maschinendaten verändert werden:
MD20000 $MC_CHAN_NAME = "<Kanalname>"
Mehrere Kanäle können zu einer Betriebsartengruppe (BAG) zusammengefasst werden. Die
Kanäle einer BAG befinden sich immer in der gleichen Betriebsart (AUTOMATIK, JOG, MDA).
Kanalkonfiguration
Kanäle können über folgendes Maschinendatum mit einem eigenen Kanalnamen belegt
werden:
MD20000 $MC_CHAN_NAME (Kanalname)
Die verschiedenen Achsen werden per Maschinendatum den vorhandenen Kanälen
zugeordnet. Für eine Achse/Spindel kann es zu einer Zeit immer nur einen sollwertgebenden
Kanal geben. Der Istwert der Achse/Spindel kann von mehreren Kanälen gleichzeitig gelesen
werden. Die Achse/Spindel muss dem jeweiligen Kanal bekannt sein.
Des Weiteren können noch folgende kanalspezifische Einstellungen über Maschinendaten
definiert werden:
• Löschstellungen bzw. Programmiergrundstellungen von G-Gruppen über das
Maschinendatum:
MD20150 $MC_GCODE_RESET_VALUES (Löschstellung der G-Gruppen)
• Hilfsfunktionsgruppen bezüglich der Zusammenstellung und des Ausgabezeitpunkts
• Transformationsbedingungen zwischen den Maschinenachsen und den Geometrieachsen
• Weitere Einstellungen für die Abarbeitung eines Teileprogramms
Änderung der Kanalzuordnung
Eine Änderung der Kanalkonfiguration kann online nicht auf programmtechnischem Wege in
einem Teileprogramm oder über das PLC-Anwenderprogramm erfolgen. Änderungen in der
Konfiguration müssen über die Maschinendaten erfolgen. Die Änderungen sind erst nach einem
erneuten POWER ON wirksam.
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Funktionshandbuch, 10/2020, 6FC5397-2GP40-0AA1
Basisfunktionen