Funktionsmodule
9.3 Erweiterte Bremsensteuerung
Beispiel 1: Betriebsbremse bei Kranantrieben
Bei Hebezeugen mit Handsteuerung ist es wichtig, dass der Antrieb sofort auf die Bewegung des
Steuerhebels (Meisterschalter) reagiert. Hierzu wird der Antrieb über Ein-Befehl (p0840)
eingeschaltet (Impulse sind freigegeben). Drehzahlsollwert (p1142) und Drehzahlregler
(p0856) sind gesperrt. Der Motor ist aufmagnetisiert. Die bei Drehstrommotoren notwendige
Aufmagnetisierungszeit (1-2 s) entfällt somit.
Als Verzögerung vom Auslenken des Meisterschalters bis zur Bewegung des Motors wirkt jetzt
nur noch die Bremsenöffnungszeit. Wird der Meisterschalter ausgelenkt, gibt es eine
"Sollwertfreigabe von der Steuerung" (Bit verschaltet mit p1142, r1229.3, p1224.0). Der
Drehzahlregler wird sofort freigegeben. Nach der Bremsenöffnungszeit (p1216) erfolgt die
Freigabe des Drehzahlsollwertes. Bei Nullstellung des Meisterschalters wird der
Drehzahlsollwert gesperrt, der Antrieb fährt an der Rücklauframpe des Hochlaufgebers runter.
Wird die Stillstandsgrenze (p1226) unterschritten, schließt die Bremse. Nach der
Bremsenschließzeit (p1217) wird der Drehzahlregler gesperrt (Motor wird jetzt kraftlos!).
Verwendet wird die erweiterte Bremsensteuerung.
< >
1
r1229.3
<1>
[
]
<1
>
Bild 9-4
Beispiel Betriebsbremse Kranantrieb
Beispiel 2: Notbremse
Im Falle einer Notbremsung soll gleichzeitig elektrisch und mechanisch gebremst werden. Dies
kann erreicht werden, wenn AUS3 als Auslösesignal der Notbremsung verwendet wird:
p1219[0] = r0898.2 und p1275.00 = 1 (AUS3 auf "Bremse sofort schließen" und Signal
invertieren).
468
p
1224
[
0]
1
p1279[0]
1
p1279[1]
p
1142
[C]
&
p
1152
(r
0899
.15)
p
1275
.02
(
1)
0
1
[2501 ]
p0856
r1229.10
r
0898
.6
Funktionshandbuch, 06/2020, 6SL3097-5AB00-0AP3
Antriebsfunktionen