Inbetriebnahme: Achsspezifische Maschinendaten; Kompensationswertänderung; Dual-Position-Feedback - Siemens SINUMERIK 828D Funktionshandbuch

5.3.2.2

Inbetriebnahme: Achsspezifische Maschinendaten

Kompensationswert
Als Voraussetzung zur Inbetriebnahme der dynamischen Losekompensation muss die
Inbetriebnahme der mechanischen Losekompensation bereits durchgeführt worden sein
(siehe Kapitel "Inbetriebnahme: Achsspezifische Maschinendaten (Seite 268)"). Zur Ermittlung
des Kompensationswerts für die dynamische Losekompensation ist die dort beschriebene
Messung mit einer kleinen Verfahrgeschwindigkeit zu wiederholen. Der so ermittelte
Losekompensationswert wird für das entsprechende Messsystem in das Maschinendatum
eingetragen:
MD32456 $MA_BACKLASH_DYN[ <aktives Messsystem> ] = <Kompensationswert für
dynamische Losekompensation>
Kompensationswertänderung
Mit dem Maschinendatum wird die Geschwindigkeit, mit welcher der Kompensationswert
herausgefahren wird, in Prozent der maximalen Achsgeschwindigkeit
(MD32000 $MA_MAX_AX_VELO) eingestellt:
MD32457 $MA_BACKLASH_DYN_MAX_VELO = <Prozentwert der maximalen
Achsgeschwindigkeit>
5.3.3

Dual-Position-Feedback

Bei der Funktion "Dual-Position-Feedback" werden im Unterschied zur konventionellen
(mechanischen oder dynamischen) Losekompensation zwei Messsysteme, die mechanisch
über ein losebehaftetes Getriebe gekoppelt sind, für die Lageregelung genutzt. Dabei werden
die Vorteile des direkten mit den Vorteilen des indirekten Messsystems kombiniert:
● Direktes Messsystem: Die Lageregelung mit direktem, d.h. lastseitigem Geber, korrigiert
die Lose "automatisch".
● Indirektes Messsystem: Die Lageregelung mit indirektem, d.h. motorseitigem Geber, ist
"robust" und "stabil" gegenüber der Unstetigkeit einer Lose.
Bei jeder Sollwert-Änderung wird zunächst ausschließlich mit den Geber-Informationen des
indirekten Messsystems robust und schwingungsfrei geregelt. In einer parametrierbaren
Verzögerungszeit wechselt die Regelung gleitend auf die Beobachtung des direkten
Messsystems und erreicht dadurch die benötigte lastseitige Genauigkeit. Die Regelvorgänge
sollten zu diesem Zeitpunkt nur noch kleine Wege betragen, da inzwischen die Zahnflanken
anliegen, d.h. die Lose ist durchfahren.
Bei Verwendung der Funktion "Dual-Position-Feedback" kann dann auf eine Vermessung und
mathematische Kompensation der Lose verzichtet werden.
Erweiterungsfunktionen
Funktionshandbuch, 08/2018, 6FC5397-1BP40-6AA2
K3: Kompensationen
5.3 Losekompensation
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