P2: Positionierachsen
12.2 Eigener Kanal, Positionierachse oder konkurrierende Positionierachse
12.2.1
Eigener Kanal
Ein Kanal stellt eine eigene NC dar, mit der mit Hilfe eines Teileprogramms, unabhängig von
anderen Kanälen, die Bewegungen von Achsen und Spindeln sowie Maschinenfunktionen
gesteuert werden können.
Unabhängigkeit zwischen Kanälen
Die Unabhängigkeit zwischen Kanälen wird wie folgt sichergestellt:
● ein aktives Teileprogramm je Kanal
● kanalspezifische Nahtstellensignale wie:
– DB21, ... DBX7.1 (NC-Start)
– DB21, ... DBX7.3 (NC-Stop)
– DB21, ... DBX7.7 (Reset)
● ein Vorschub-Override je Kanal
● eine Eilgangkorrektur je Kanal
● kanalspezifische Auswertung und Anzeige von Alarmen
● kanalspezifische Anzeige z. B. für:
– Achsistpositionen
– aktive G-Befehle
– aktive Hilfsfunktionen
– aktueller Programmsatz
● kanalspezifischer Test und kanalspezifische Beeinflussung von Programmen:
– Einzelsatz
– Probelaufvorschub (DRY RUN)
– Satzsuchlauf
– Programmtest
Literatur
Zur weiteren Beschreibung der Kanalfunktionalität siehe:
Funktionshandbuch Grundfunktionen; BAG, Kanal, Programmbetrieb, Reset-Verhalten (K1)
12.2.2
Positionierachse
Positionierachsen werden gemeinsam mit Bahnachsen, also mit den Achsen, die für die
Werkstückbearbeitung verantwortlich sind, in einem Teileprogramm programmiert.
Dabei können Anweisungen für Positionierachsen und Bahnachsen gemeinsam in einem NC-
Satz stehen. Trotz der gemeinsamen Programmierung in einem NC-Satz werden Bahnachsen
und Positionierachsen nicht miteinander interpoliert und erreichen nicht gleichzeitig ihre
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Funktionshandbuch, 08/2018, 6FC5397-1BP40-6AA2
Erweiterungsfunktionen