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Schnellmagnetisierung Bei Asynchronmotoren - Siemens SINAMICS S120 Funktionshandbuch

Antriebsfunktionen
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5.16

Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren

Bei Krananwendungen wird häufig ein Frequenzumrichter abwechselnd auf verschiedene
Motoren aufgeschaltet. Nach einer Aufschaltung auf einen anderen Motor muss im
Frequenzumrichter ein neuer Datensatz geladen und danach der Motor aufmagnetisiert
werden. Dabei entstehen unerwünschte Wartezeiten, die durch eine Schnellmagnetisierung
erheblich verkürzt werden.
Merkmale
● Die Schnellmagnetisierung findet Anwendung bei Asynchronmotoren in Vektorregelung.
● Schneller Flussaufbau durch Einprägen eines feldbildenden Stroms an der Stromgrenze.
Dadurch erhebliche Verkürzung der Aufmagnetisierungszeit.
● Die Funktion "Fangen" arbeitet weiter mit Parameter p0346 (Aufmagnetisierungszeit).
● Die Aufmagnetisierung ist nicht, wie bei SERVO-Antrieben, von einer
Bremsenkonfiguration (p1215) abhängig.
Inbetriebnahme
Zur Aktivierung der Schnellmagnetisierung muss der Parameter p1401.6 = 1 (Flussregelung
Konfiguration) gesetzt werden.
Dadurch werden folgende Schritte beim Einschalten durchlaufen:
● Über den Parameter p0644 ("Stromgrenze Auferregung Asynchronmotor") wird der
maximale Auferregungsstrom des Asynchronmotors (bezogen auf den zulässigen
Bemessungsstrom des Leistungsteils (r0207[0])) eingestellt.
● Der feldbildende Stromsollwert springt auf den in p0644 parametrierten Wert bzw.
maximal auf I
● Der Fluss steigt so schnell an, wie es physikalisch mit dem vorgegebenen Strom möglich
ist.
● Der Flusssollwert r0083 wird entsprechend mitgeführt.
● Sobald der über p1573 einstellbare Flussschwellwert erreicht ist (min.: 10 % und max.
200 %, Werkseinstellung 100 %), wird die Erregung beendet und der Drehzahlsollwert
freigegeben. Der Flussschwellwert sollte für eine große Last nicht zu klein eingestellt
werden, weil der Drehmoment bildende Strom während der Aufmagnetisierungszeit
begrenzt wird.
Hinweis
Der Flussschwellwert in Parameter p1573 hat nur einen Einfluss, wenn der Flussistwert
bei der Aufmagnetisierung den Flussschwellwert p1573 schneller erreicht als in der in
p0346 eingestellten Zeit.
● Der Fluss wird weiter aufgebaut, bis der Flusssollwert p1570 erreicht ist.
● Der feldbildende Stromsollwert wird über einen Flussregler mit P-Verstärkung (p1590)
und die parametrierte Glättung (p1616) abgebaut.
Antriebsfunktionen
Funktionshandbuch, 12/2018, 6SL3097-5AB00-0AP1
= 0,9 · r0067 (Obergrenze feldbildender Stromsollwert).
max
5.16 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren
Vektorregelung
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