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Drehende Messung - Siemens SINAMICS S120 Funktionshandbuch

Antriebsfunktionen
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Vektorregelung
5.13 Motordatenidentifikation und Drehende Messung
5.13.3

Drehende Messung

Drehende Messung (p1900, p1960)
Die "Drehende Messung" kann über p1900 = 3 oder über p1960 aktiviert werden. Sie sollte
erst nach der Motordatenidentifikation (p1910) ausgeführt werden.
Die drehende Messung beinhaltet eine Drehzahlregleroptimierung, bei der das
Trägheitsmoment des Antriebs ermittelt und der Drehzahlregler eingestellt wird. Bei
Asynchronmotoren werden außerdem die Sättigungskennlinie und der
Bemessungsmagnetisierungsstrom des Motors gemessen, was wesentlich zur
Verbesserung der Drehmomentgenauigkeit beiträgt.
Wenn die drehende Messung nicht bei der in p1965 eingestellten Drehzahl durchgeführt
werden soll, kann dieser Parameter vor dem Start der Messung verstellt werden. Höhere
Drehzahlen werden empfohlen.
Bei Asynchronmotoren gilt ähnliches für die Drehzahl in p1961, bei der die
Sättigungskennlinie bestimmt und der Gebertest durchgeführt wird.
Der Drehzahlregler wird entsprechend dem Dynamikfaktor p1967 nach dem symmetrischen
Optimum eingestellt. p1967 ist vor dem Optimierungslauf zu setzen und wirkt sich nur auf die
Berechnung der Reglerparameter aus.
Stellt sich während der Messung heraus, dass mit dem angegebenen Dynamikfaktor der
Antrieb nicht stabil betrieben werden kann bzw. die Drehmomentwelligkeiten zu groß sind,
wird die Dynamik automatisch reduziert und das Ergebnis in r1968 angezeigt. Dann ist zu
prüfen, ob der Antrieb im gesamten Stellbereich stabil läuft. Gegebenenfalls muss die
Dynamik reduziert oder die Kp_n/Tn_n-Adaption des Drehzahlreglers entsprechend
parametriert werden.
Hinweis
Wird die Dynamik des Drehzahlreglers aufgrund von Lastschwingungen zu stark reduziert,
kann der Schwingungstest auch deaktiviert werden (p1959.4 = 0)
Im Rahmen der Inbetriebnahme von Asynchronmaschinen empfiehlt sich folgende
Vorgehensweise:
● Vor dem Ankuppeln der Last sollte eine komplette "Drehende Messung" (p1900 = 3 oder
ohne Geber: p1960 = 1; mit Geber: p1960 = 2) durchgeführt werden. Da die
Asynchronmaschine unbelastet ist, sind hier besonders genaue Ergebnisse der
Sättigungskennlinie und des Bemessungsmagnetisierungsstroms zu erwarten.
● Bei angekuppelter Last sollte die Drehzahlregleroptimierung auf Grund des veränderten
Gesamtträgheitsmoments noch einmal wiederholt werden. Dies geschieht durch Anwahl
des Parameters p1960 (ohne Geber: p1960 = 3; mit Geber: p1960 = 4).
Bei der Drehzahloptimierung wird die Aufnahme der Sättigungskennlinie automatisch im
Parameter p1959 deaktiviert.
Bei der Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmaschinen sollte bei
angekuppelter Last eine Drehzahlregleroptimierung (p1900 = 3 oder p1960 > 0) durchgeführt
werden.
260
Funktionshandbuch, 12/2018, 6SL3097-5AB00-0AP1
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