KAPITEL 10
PROGRAMMIEREN
MIT ARCHIVE
VERSANDLISTE
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Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung eines realistischen Beispiels mit allen
erforderlichen Arbeitsschritten, die ausführlich erklärt werden.
Stellen Sie sich vor, Sie seien Sekretär eines Vereins, der einen Jahresbeitrag erhebt
und eine Zeitung herausgibt. Jedem Mitglied, das seinen Beitrag entrichtet hat, wird
ein Exemplar der Zeitung zugeschickt, und vor dem Fälligkeitsdatum erhalten alle eine
Zahlungsaufforderung.
Das im folgenden dargestellte Beispiel gestattet die Erstellung einer Versandliste und
bei Bedarf das Ausdrucken von Klebeadressen, welche zusätzlich einen Vermerk über
das Fälligkeitsdatum enthalten. Es geht von der Annahme aus, daß jährlich sechs
Zeitungsausgaben versandt werden und daß der Mitgliederbeitrag bei Erhalt der letzten
Ausgabe fällig wird. Das Beispiel ließe sich ohne weiteres auf jede Situation anpassen,
wo in regelmäßigen Abständen eine Art Rundschreiben oder Serienbrief an eine Reihe
von Adressaten einer Versandliste geschickt werden muß.
Wir wollen in diesem Beispiel die bereits bekannten Funktionen optimal ausnützen und
auch einige neue einführen. Wenn Sie irgendwo nicht ganz klarkommen mit Befehlen
oder Funktionen, die Ihnen nicht vertraut sind oder deren Wirkungsweise Sie nicht
verstehen, empfehlen wir Ihnen, die betreffende Kurzbeschreibung im Übersichtsteil
nachzulesen oder die Hilfe-Datei mit F1 zu konsultieren. Zum Verändern der Datensätze
machen wir ausschließlich Gebrauch von den beiden Befehlen einfügen und ändern,
während wir zum Ausdrucken der Adreß-Etiketten auf spezielle, selbst geschriebene
Routinen angewiesen sind.
Wir haben es mit folgenden Aufgaben zu tun:
Hinzufügen neuer Datensätze in die Datenbank
Löschen von Datensätzen
Ändern von Datensätzen
Buchen eingegangener Mitgliederbeiträge
Herstellen der Etiketten
Verlassen des Programms.
Für die Bewältigung jeder dieser Aufgaben werden wir eine eigene Prozedur schreiben
und am Schluß alle diese Prozeduren durch eine andere so verknüpfen, daß jeweils
die gewünschte Aufgabe bearbeitet werden kann.
Für unsere Zwecke ist es ganz klar, was für Felder die Datensätze enthalten müssen.
Selbstverständlich Felder für Name und Anschrift und dazu noch ein Feld für die Anzahl
der an die betreffende Person verschickten Zeitungsausgaben.
Wir können also sofort die erforderliche Datei anlegen:
anLegen "post"
TiteL$
Vorname$
Name$
Straße$
PLZ Ort$
Land$
Ausgaben
Endeanlegen
Wir haben hier drei separate Felder für Titel (z.B. Frau, Herr, Dr.), und für den Vornamen
und Namen eingerichtet, obwohl bestimmt auch ein einziges Feld ausgereicht hätte.
Für die Anschrift wurden ebenfalls drei Felder vorgesehen, eines für die Straße, eines
für Postleitzahl und Ort und eines für das Land. Die Felder brauchen nicht immer in
dieser Weise belegt zu werden und können einfach allgemein als drei für die Anschrift
reservierte Felder gelten. Das sollte in den meisten Fällen mehr als ausreichen.
Außerdem wurde ein numerisches Feld Ausgaben für die Anzahl der noch zu
verschickenden Zeitungsausgaben vorgesehen.
Damit hätten wir unsere Datei angelegt, und wir werden von nun an die Prozeduren,
die wir schreiben, daran testen. Es ist in jedem Fall eine gute Idee, selbst geschriebene
Prozeduren nach Möglichkeit immer sofort zu testen und nicht bis zum Schluß damit
zu warten, wenn alles sehr viel verzwickter ist und verschiedene Dinge gleichzeitig
(
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