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Bosch Rexroth AG
Inbetriebnahme und Bedienung
5.10.2
Grundlagen
Bridge/Bridging
Router/Routing
5.10.3
Defaulteinstellung
Unter Bridging wird ein IP-Weiterleitungsverfahren bezeichnet. Eine Bridge
verbindet mehrere physikalische Netzwerke zu einem logischen Netz. Eine
Bridge besteht aus mehreren Netzwerkschnittstellen, besitzt aber nur eine IP-
Adresse. Damit ist eine Bridge mit mehreren physikalischen Netzwerkschnitt‐
stellen mit der gleichen IP-Adresse erreichbar.
Eine Bridge wird hauptsächlich eingesetzt, um ein Netz in verschiedene Kolli‐
sionsdomänen aufzuteilen. Somit kann die Last in großen Netzen vermindert
werden, da jeder Netzstrang nur die Pakete empfängt, deren Empfänger sich
auch in diesem Netz befindet. Die Bridge kennt alle angeschlossenen Kom‐
munikationsteilnehmer. Sie leitet ihr empfangenes Datentelegramm anhand
der MAC-Adresse gezielt weiter. Bridges arbeiten auf Schicht 2 (Sicherung/
Data-Link-Layer) des OSI-Referenzmodells.
●
Vorteil: Einfacher Aufbau bzw. Realisierung, wartungsfrei
●
Nachteil: Mögliche Schleifenbildung können Netzwerk stören
Unter Routing wird ein IP-Weiterleitungsverfahren bezeichnet. Ein Router be‐
steht aus mehreren Netzwerkschnittstellen, die auch logisch jeweils eine eige‐
ne IP-Adresse besitzen. Im Gegensatz zur Bridge analysiert der Router die
ankommenden Datenpakete nach ihrer IP-Zieladresse und leitet diese ent‐
sprechend weiter (die Pakete werden geroutet). Weitergeleitete Pakete gelan‐
gen entweder in ein dem Router selbst bekanntes, direkt angeschlossenes
Zielnetz (auch Ziel-Subnetze) oder werden zu einem ebenfalls in einem direkt
angeschlossenen Netz liegenden Router weitergereicht. Router arbeiten auf
Schicht 3 (Vermittlung/Network-Layer) des OSI-Referenzmodells.
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Vorteil: Netz ist nicht in seiner Größe begrenzt, Schleifenbildung ist nicht
von Bedeutung
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Nachteil: Technisch aufwendiger wie Bridging, Höherer Konfigurations‐
aufwand
Die IP-Defaultwerte beinhalten die folgenden Einstellungen:
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Alle SERCOS III-Schnittstellen der Steuerung sind Teil der Bridge und
haben damit nur eine IP-Adresse. Zwischen allen anderen Ethernet
Schnittstellen wird Routing als Weiterleitungsverfahren verwendet, wobei
die Routingtabelle intern automatisch generiert wird
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Die Automatische IP-Adressgenerierung für alle SERCOS III-Schnittstel‐
len (Onboard, SERCOS III-Antriebe und -E/A und Funktionsmodul) und
der Bridge ist aktiviert. Die IP-Adressen der Engineering- und Realtime
Ethernet- (in Vorbereitung) Schnittstelle sind davon ausgenommen und
werden gesondert eingestellt
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Mit den Defaulteinstellungen werden die IP-Adressen automatisch gene‐
riert (bis auf Engineering und Onboard Realtime Ethernet). Anwendersei‐
tig sind lediglich folgende Einstellungen notwendig:
–
Adressen der SERCOS-Antriebe und SERCOS-E/A
–
Bei Nutzung des SERCOS III-Funktionsmoduls: Steuerungsnummer
(C-0-0031)
DOK-IM*MLC-FUNC****V11-RE03-DE-P
Rexroth IndraMotion MLC 11VRS Funktionsbeschreibung