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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 349

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7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C133-1
nungslose Pause projektiert ist. Wichtig ist, dass die Leitung mindestens von der Sam-
melschiene A, also der Seite mit den definierten Pausenzeiten, gespeist wird.
Bei der adaptiven Pause entscheidet die Wiedereinschaltautomatik am Leitungsende
II selbsttätig, ob und wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und
wann nicht. Kriterium ist die Leitungsspannung am Ende II, die nach Wiedereinschal-
tung vom Ende I aus durchgeschaltet wurde. Wiedereinschaltung am Ende II erfolgt
also, sobald feststeht, dass die Leitung vom Ende I aus wieder unter Spannung ge-
setzt worden ist.
Beim angedeuteten Kurzschluss werden im Beispiel die Leitungen an den Stellen I, II
und III abgeschaltet. Bei I wird nach der dort parametrierten Pausenzeit wieder ein-
geschaltet. Bei III kann verkürzte Wiedereinschaltung durchgeführt werden (siehe
oben), wenn auch an der Sammelschiene B eine Einspeisung vorhanden ist.
Ist der Kurzschluss beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), wird die Leitung A–B
von der Sammelschiene A über die Stelle I wieder unter Spannung gesetzt. Gerät II
erkennt diese Spannung und schaltet nach einer kurzen Verzögerung (zur Sicherung
einer ausreichenden Spannungsmesszeit) ebenfalls wieder ein. Die Störung ist been-
det.
Ist der Kurzschluss nach Wiedereinschaltung bei I nicht beseitigt (erfolglose Wieder-
einschaltung), wird bei I wieder auf den Fehler geschaltet, bei II erscheint keine ge-
sunde Spannung. Das dortige Gerät erkennt dies und schaltet nicht wieder ein.
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung kann sich der Vorgang bei erfolgloser Wiederein-
schaltung mehrmals wiederholen, bis eine der Wiedereinschaltungen erfolgreich ist
oder eine endgültige Abschaltung erfolgt.
A
I
(definierte Pausen)
Z2
Bild 6-96
Beispiel für adaptive spannungslose Pause (ASP)
Wie das Beispiel zeigt, bringt die adaptive spannungslose Pause folgende Vorteile:
• Der Leistungsschalter an der Stelle II schaltet bei bleibendem Fehler gar nicht erst
wieder zu und wird dadurch geschont.
• Bei einer unselektiven Auslösung durch Übergreifen an der Stelle III können dort
keine weiteren Unterbrechungszyklen entstehen, da die Kurzschlussbahn über
Sammelschiene B und die Stelle II auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung unter-
brochen bleibt.
• An der Stelle I ist bei mehrfacher Wiedereinschaltung und selbst bei endgültiger
Auslösung ein Übergreifen erlaubt, da die Leitung an der Stelle II offen bleibt und
somit bei I keine tatsächliche Überreichweite entstehen kann.
Die adaptive spannungslose Pause beinhaltet auch die verkürzte Wiedereinschal-
tung, da die Kriterien die gleichen sind. Eine besondere Einstellung der verkürzten
Wiedereinschaltung erübrigt sich also.
Z1
Z1B
B
II
(ASP)
A, B, C Sammelschienen
Z1B
Z1
I, II, III Relais–Einbauorte
Funktionen
Z2
C
III
ausgelöste Leistungsschalter
6-175

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