Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 217

Distanzschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 7SA6:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Fehlerfremde
Schleifen
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C133-1
U
Lx
(Parallelleitung)
I
EP
I
E
I
Lx
 Dƒu3
I
>
Erdfehler-
Lx
erkennung
von Zustands-
erkennung
Bild 6-25
Logik für ein Leiter–Erde–Messwerk
Vorstehende Betrachtungen gelten für die jeweils kurzschlussbehaftete Schleife. Bei
den Stromanregeverfahren (I, U/I, U/I/ϕ) garantiert die Anregung, dass nur die kurz-
schlussbehaftete(n) Schleife(n) gültig für die Distanzberechnung sind. Bei der Impe-
danzanregung jedoch werden alle 6 Leiterschleifen berechnet; dabei beeinflussen die
Kurzschlussströme und -spannungen der kurzschlussbehafteten Leiter auch die Im-
pedanzen der fehlerfreien Schleifen. Bei einem Fehler L1–E zum Beispiel ist der Kurz-
schlussstrom der Phase L1 auch in den Messschleifen L1–L2 und L3–L1 zu finden,
der Erdstrom wird auch in den Schleifen L2–E und L3–E gemessen. Zusammen mit
etwa fließenden Lastströmen resultieren in den fehlerfremden Schleifen sog. „Schein-
impedanzen", die nichts mit der wirklichen Fehlerentfernung zu tun haben.
Diese „Scheinimpedanzen" der fehlerfreien Schleifen sind normalerweise größer als
die Kurzschlussimpedanz der Kurzschlussschleife, weil die fehlerfreien Schleifen nur
einen Teil des Kurzschlussstromes und stets eine größere Spannung als die fehlerbe-
haftete Schleife erhalten. Für die Zonenselektivität des Schutzes sind sie meist also
ohne Belang.
Für die Identifikation der fehlerbehafteten Leiter, für deren Meldung und insbesondere
für die Möglichkeit, einpolige Kurzunterbrechung durchführen zu können, ist außer der
Zonenselektivität auch die Phasenselektivität wichtig. Je nach Speiseverhältnissen
kann es bei stationsnahen Kurzschlüssen dazu kommen, dass fehlerfremde Schleifen
den Kurzschluss zwar weiter entfernt, aber immerhin noch innerhalb eines Auslöse-
gebietes „sehen". Dies würde zur dreipoligen Abschaltung führen und somit die Mög-
lichkeit einer einpoligen Kurzunterbrechung vereiteln. Der Verlust der Leitung wäre die
Folge.
Dies wird im 7SA6 durch eine „Schleifenverifizierung" zuverlässig verhindert. Diese
arbeitet in 2 Schritten:
Zunächst wird aus der berechneten Schleifenimpedanz und ihren Teilimpedanzen
(Phase bzw. Erde) eine Nachbildung der Leitung simuliert. Ergibt sich eine plausible
Nachbildung, so wird die entsprechende Schleifenanregung als unbedingt gültig ge-
kennzeichnet.
Liegen nun die Impedanzen von mehr als einer Schleife innerhalb des Bereiches der
Zone, so wird weiterhin die kleinste für gültig erklärt. Außerdem werden alle Schleifen
für gültig erklärt, deren Impedanz um nicht mehr als 50 % größer ist als die der kleins-
ten. Schleifen mit größeren Impedanzen werden eliminiert. Solche Schleifen, die im
ersten Schritt als plausibel erkannt wurden, können dabei auch dann nicht eliminiert
werden, wenn sie größer sind.
Messwerk
L
–E
R
x
&
Funktionen
; X
x–E
x–E
6-43

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis