Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 348

Distanzschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 7SA6:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Funktionen
Verkürzte Wieder-
einschaltung (VWE)
Adaptive
spannungslose
Pause (ASP)
6-174
Diese Prüfung der Leitung auf Spannungslosigkeit ist dann von Vorteil, wenn im Zuge
der Leitung ein Kleingenerator (z.B. Windgenerator) angeknüpft ist.
Wird automatische Wiedereinschaltung im Zusammenhang mit Zeitstaffelschutz
durchgeführt, so lässt es sich häufig nicht umgehen, dass man vor Wiedereinschal-
tung zunächst eine unselektive Abschaltung zulässt, um eine schnelle und gleichzei-
tige Abschaltung an allen Leitungsenden zu erreichen. 7SA6 verfügt über ein Verfah-
ren der „verkürzten Wiedereinschaltung (VWE)", das die Auswirkung des Kurzschlus-
ses auf gesunde Leitungsabschnitte auf ein Minimum reduziert. Für die verkürzte Wie-
dereinschaltung werden die drei Phasenspannungen erfasst. Voraussetzung ist, dass
die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind.
Bei einem Kurzschluss nahe einem Leitungsende können zunächst auch die umlie-
genden Leitungen abgeschaltet werden, da z.B. ein Distanzschutz den Fehler in sei-
nem Übergreifbereich Z1B erkennt (Bild 6-95, Einbauort III). Ist das Netz vermascht
und an der Sammelschiene B mindestens eine weitere Einspeisung vorhanden, kehrt
dort die Spannung nach Abschalten des Fehlers unmittelbar wieder zurück. Für ein-
polige Abschaltung genügt es auch, wenn sich an Sammelschiene B ein geerdeter
Transformator mit Dreieckswicklung befindet, der die Spannungen symmetriert und
dadurch in der abgeschalteten Phase eine Rückspannung induziert. Danach kann
zwischen der fehlerbehafteten Leitung und den fehlerfreien Leitungen wie folgt unter-
schieden werden:
Da die Leitung B–C nur einseitig in C abgeschaltet ist, erhält sie vom nicht abgeschal-
teten Ende B eine Rückspannung, so dass bei C auch die abgeschaltete(n) Phase(n)
Spannung führt. Wird dies vom Gerät an der Stelle III erkannt, kann sofort oder mit
verkürzter Zeit (zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit) wiederein-
geschaltet werden. Damit ist die gesunde Leitung B–C wieder im Betrieb.
Die Leitung A–B ist beidseitig abgeschaltet. Hier tritt also keine Spannung auf, dies
identifiziert diese Leitung an beiden Enden als die fehlerbehaftete. Hier wird die nor-
male Pausenzeit wirksam.
A
I
Z2
Bild 6-95
Beispiel für verkürzte Wiedereinschaltung (VWE)
Bei allen bisherigen Möglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass an beiden Lei-
tungsenden definierte und gleiche Pausenzeiten eingestellt wurden, ggf. für verschie-
dene Fehlerarten und/oder Unterbrechungszyklen.
Es ist auch möglich, die Pausenzeiten (ggf. unterschiedlich für verschiedene Fehler-
arten und/oder Unterbrechungszyklen) nur an einem Leitungsende einzustellen und
am anderen (oder den anderen) Ende(n) die adaptive spannungslose Pause zu pro-
jektieren. Voraussetzung ist, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet
sind oder eine Möglichkeit zur Übertragung eines Einschaltkommandos besteht.
Bild 6-96 zeigt ein Beispiel mit Spannungsmessung. Es sei angenommen, das Gerät
I arbeitet mit definierten Pausenzeiten, während an der Stelle II die adaptive span-
Z1
Z1B
B
II
A, B, C Sammelschienen
Z1B
Z1
I, II, III Relais–Einbauorte
Z2
C
III
ausgelöste Leistungsschalter
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C133-1

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis