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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 341

Distanzschutz
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Gemischte Stre-
cken Freileitung/
Kabel
Anwurf
Wirkzeiten
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C133-1
gänge oder die integrierten anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) hergestellt
werden.
Bei gemischten Strecken mit Kabeln und Freileitungen können Sie die Distanzzonen-
signale dazu verwenden, im gewissen Rahmen zwischen Kabel- und Freileitungsfeh-
ler zu unterscheiden. Über entsprechende Verschaltung mittels der anwenderpro-
grammierbaren Logikfunktionen (CFC) kann dann die Wiedereinschaltautomatik blo-
ckiert werden, wenn ein Fehler im Kabelbereich vorliegt.
Anwurf der Wiedereinschaltautomatik bedeutet die Speicherung des ersten Auslöse-
signals einer Netzstörung, das durch eine Schutzfunktion erzeugt wurde, die mit au-
tomatischer Wiedereinschaltung arbeitet. Bei mehrfacher Wiedereinschaltung erfolgt
der Anwurf also nur einmal mit dem ersten Auslösekommando. Diese Speicherung ist
die Voraussetzung für alle Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik.
Dem Anwurf kommt einige Bedeutung zu, wenn das erste Auslösekommando erst
nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe unten unter „Wirkzeiten").
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter
zum Zeitpunkt des ersten Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS–EIN–
AUS–Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellparameter erreicht werden. Siehe auch
unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters" (Seite 6-169).
Für jede Kurzschlussschutzfunktion kann durch Einstellparameter bestimmt werden,
ob diese mit Wiedereinschaltung arbeiten soll oder nicht, d.h. ob sie die Wiederein-
schaltautomatik anwerfen soll oder nicht. Entsprechendes gilt für Auslösekomman-
dos, die über Binäreingaben von extern eingekoppelt und/oder durch Mitnahmesigna-
le/Fernauslösung erzeugt werden.
Die Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes, die nicht auf kurzschlussarti-
ge Vorgänge reagieren, werfen die Wiedereinschaltautomatik nicht an, da Wiederein-
schaltung hier nicht sinnvoll wäre. Bei 7SA6 ist dies z.B. der Überspannungsschutz.
Häufig ist es wünschenswert, dass die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung unterbun-
den wird, wenn der Kurzschluss eine gewisse Zeit lang angestanden hat, z.B. weil da-
von auszugehen ist, dass sich der Lichtbogen so eingebrannt hat, dass keine Aussicht
auf ein selbsttätiges Verlöschen während der spannungslosen Pause mehr besteht.
Auch aus Selektivitätsgründen (siehe oben) sollen häufig verzögert abgeschaltete
Fehler nicht zur Wiedereinschaltung führen. Im Zusammenhang mit Distanzschutz
wird daher die Verwendung der Wirkzeiten empfohlen.
Die Wiedereinschaltautomatik des 7SA6 kann mit oder ohne Wirkzeiten betrieben
werden (Projektierungsparameter $:( %(75,(%6$57, Adresse , siehe Ab-
schnitt 5.1). Ohne Wirkzeit ist kein Anregesignal der Schutzfunktionen oder externen
Schutzeinrichtungen nötig. Der Anwurf erfolgt, sobald das erste Auslösekommando
erscheint.
Bei Betrieb mit Wirkzeit ist eine solche für jeden Unterbrechungszyklus verfügbar. Die
Wirkzeiten werden grundsätzlich von den mit ODER verknüpften Anregesignalen aller
Schutzfunktionen, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen können, gestartet.
Wenn nach Ablauf einer Wirkzeit noch kein Auslösekommando vorliegt, kann der ent-
sprechende Unterbrechungszyklus nicht durchgeführt werden.
Für jeden Wiedereinschaltzyklus kann eingestellt werden, ob dieser einen Anwurf er-
laubt oder nicht. Mit der ersten Generalanregung haben nur die Wirkzeiten eine Be-
deutung, deren Zyklen einen Anwurf erlauben, da die anderen Zyklen nicht anwerfen
dürfen. Mittels der Wirkzeiten und der Anwurferlaubnis kann man dadurch steuern,
Funktionen
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