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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 347

Distanzschutz
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Behandlung von
Folgefehlern
Leitungsrück-
spannungs-
überwachung
(RSÜ)
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C133-1
Ist einer der Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr
vorhanden, läuft die Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Stö-
rung ist beendet.
Ist keiner der Zyklen erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiederein-
schaltung vom Kurzschlussschutz eine endgültige dreipolige Abschaltung nach der
ohne Wiedereinschaltung gültigen Staffelzeit. Die Wiedereinschaltautomatik wird dy-
namisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschal-
tung", Seite 6-168).
Wenn im Netz einpolige oder ein- und dreipolige Unterbrechungszyklen durchgeführt
werden, ist besonderes Augenmerk auf Folgefehler zu richten.
Mit Folgefehlern sind Fehler gemeint, die nach Abschalten des ersten Fehlers wäh-
rend der spannungslosen Pause eintreten.
Bei der Behandlung von Folgefehlern sind im 7SA6 je nach den Anforderungen des
Netzes verschiedene Möglichkeiten gegeben:
Für die Erkennung eines Folgefehlers kann gewählt werden, ob das Auslösekom-
mando einer Schutzfunktion während der spannungslosen Pause oder jede weitere
Anregung das Kriterium für einen Folgefehler ist.
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folge-
fehler gibt es ebenfalls verschiedene wählbare Möglichkeiten.
a) )2/*()(+/(5 EORFNLHUW $:(:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die
Auslösung durch den Folgefehler ist dreipolig. Dies gilt unabhängig davon, ob drei-
polige Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es gibt keine weiteren Wieder-
einschaltversuche; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe
auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung", Seite 6-168).
b) )2/*()(+/(5 6WDUW 73 )2/*(:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird auf einen Zyklus für dreipolige Unterbre-
chung umgeschaltet. Jedes Auslösekommando ist dreipolig. Mit dem Abschalten
des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pausenzeit für Folgefehler;
nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Der weitere Ablauf
ist wie bei ein- und dreipoligen Zyklen.
Die gesamte Pausenzeit in diesem Fall setzt sich zusammen aus dem bis zum Ab-
schalten des Folgefehlers abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die einpolige Un-
terbrechung plus der Pausenzeit für den Folgefehler. Dies ist sinnvoll, weil für die
Stabilität des Netzes vor allem die Dauer der spannungslosen Pause während der
dreipoligen Abschaltung maßgebend ist.
Kommt es infolge eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung,
ohne dass der Schutz ein dreipoliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehler-
erkennung mit Anregung), kann das Gerät ein dreipoliges Auslösekommando abge-
ben, damit der Leistungsschalter nicht einpolig offen bleibt (dreipolige Mitnahme).
Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung der abgeschalteten Pha-
se nicht verschwindet, kann die Wiedereinschaltung verhindert werden. Dies setzt vo-
raus, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind. Hierzu wird die
Rückspannungsüberwachung wirksam geschaltet. Die Wiedereinschaltautomatik
prüft dann die abgeschaltete Leitung auf Spannungslosigkeit: Innerhalb der span-
nungslosen Pause muss die Leitung mindestens für eine ausreichende Messzeit
spannungslos gewesen sein. Ist das nicht der Fall, wird die Wiedereinschaltung dyna-
misch blockiert.
Funktionen
6-173

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