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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 259

Distanzschutz
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Ablauf
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C133-1
Für alle Zonen außer Z1B erfolgt Auslösung ohne Freigabe vom Gegenende, so dass
der Schutz unabhängig von der Signalübertragung mit normaler Staffelkennlinie ar-
beitet.
Bild 6-52 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende.
Das Unblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts"–Richtung. Deshalb
muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf YRUZlUWV eingestellt
sein: Adresse  02'86 =%, siehe auch Abschnitt 6.2.4.2 unter Randtitel „Ge-
steuerte Zone Z1B".
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen
werden. Sende- und Empfangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Drei-
beinleitungen werden die Sendesignale an beide gegenüberliegenden Enden gesen-
det. Die Empfangssignale sind dann mit UND verknüpft, da bei einem inneren Fehler
alle drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter $16&+/866 (Adresse
) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat.
Der Empfangslogik, die der des Signalvergleichs im Wesentlichen entspricht, ist eine
Unblocklogik vorgeschaltet, die in Bild 6-53 dargestellt ist. Wird das Unblockiersignal
störungsfrei empfangen, so erscheint das Empfangssignal, z.B. „!'LV 8% XE ", und
das Blockiersignal verschwindet, z.B. „!'LV 8% EO ". Damit wird das interne Signal
„Unblock 1" zur Empfangslogik weitergeleitet, wo es (bei Erfüllung der übrigen Bedin-
gungen) zur Freigabe der Übergreifzone Z1B des Distanzschutzes führt.
Wenn das zu übertragene Signal das andere Leitungsende nicht erreicht, weil der
Kurzschluss auf der Leitung eine zu starke Dämpfung oder Reflexion des Signals her-
vorruft, erscheint empfangsseitig weder das Unblockiersignal, z.B. „!'LV 8% XE ",
noch das Blockiersignal „!'LV 8% EO ". In diesem Fall wird nach einer Sicherheits-
zeit von 20 ms die Freigabe „Unblock 1" erteilt und zur Empfangslogik weitergeleitet,
aber über die Zeitstufe 100/100 ms nach weiteren 100 ms wieder aufgehoben. Wenn
die Übertragung wieder arbeitet, muss wieder eines der Empfangssignale „!'LV 8%
XE " oder „'LV 8% EO " erscheinen; dann tritt nach weiteren 100 ms (Rückfall-
verzögerung der Zeitstufe 100/100 ms) wieder der Ruhezustand ein, d.h. der direkte
Freigabeweg zum Signal „Unblock L1" und damit zur Freigabe ist wieder möglich.
Wird über eine Dauer von mehr als 10 s keines der Signale empfangen, wird die Mel-
dung „'LV 8% (PS6W" ausgegeben.
Bei Störung des Übertragungsweges kann die Übergreifzone Z1B von der internen
Wiedereinschaltautomatik oder einem externen Wiedereinschaltgerät über die Binär-
eingabe „!)UHLJ:( 6WXIHQ" aktiviert werden (siehe auch Bild 6-38 unten).
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Feh-
lern auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente
Blockierung" unschädlich gemacht (siehe Abschnitt 6.4.1.10).
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung kann vom nicht gespeisten Leitungsende
kein Freigabesignal gebildet werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in die-
sem Fall Auslösung durch das Unblockverfahren zu ermöglichen, verfügt das Gerät
über besondere Maßnahmen. Diese „Funktion schwache Einspeisung" ist in Abschnitt
6.4.1.11 erläutert. Die Funktion wird aktiviert, wenn vom Gegenende — bei Dreibein-
leitungen mindestens von einem der Gegenenden — ein Signal empfangen wird,
ohne dass das Gerät einen Fehler erkannt hat.
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungs-
schalter ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung" ist in Ab-
schnitt 6.7 erläutert.
Funktionen
6-85

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