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Ruckfilter (Achsspezifisch); Allgemeine Informationen - Siemens SINUMERIK 840D sl Handbuch

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4.2.18

Ruckfilter (achsspezifisch)

4.2.18.1

Allgemeine Informationen

Übersicht
In einigen Anwendungsfällen, z. B. beim Fräsen von Freiformflächen, kann es vorteilhaft
sein, die Lagesollwertverläufe der Maschinenachsen zu glätten. Dadurch lassen sich höhere
Oberflächengüten durch Verminderung der Anregungen von mechanischen Schwingungen
an der Maschine erreichen.
Zum Glätten des Lagesollwertverlaufs einer Maschinenachse kann unabhängig von den
kanal- und achsspezifischen Ruckbegrenzungen die auf Interpolatorebene berücksichtigt
werden, ein Ruckfilter auf Lagereglerebene aktiviert werden.
Die Wirkung des Ruckfilters muss möglichst ausgeprägt sein, ohne dabei die
Konturgenauigkeit unzulässig zu beeinträchtigen und zusätzlich ein möglichst
"symmetrisches" Glättungsverhalten aufweisen. D.h. fährt man dieselbe Kontur vorwärts und
rückwärts ab, sollte der vom Filter verrundete Konturverlauf in beiden Richtungen möglichst
ähnlich sein.
Zur optimalen Anpassung des Ruckfilters an die Gegebenheiten an der Maschine, stehen
verschiedenen Filter-Modi zur Verfügung:
● Filter 2. Ordnung (PT2)
● Gleitende Mittelwertbildung
● Bandsperre
Mode: Filter 2. Ordnung
Der Filter-Mode "Filter 2. Ordnung" erfüllt als einfacher Tiefpass-Filter die oben genannten
Anforderungen nur bei relativ kleinen Filterzeitkonstanten (ca. 10 ms). Bei größeren
Zeitkonstanten ergeben sich schnell unzulässige Konturabweichungen. Die Filterwirkung ist
relativ gering.
Dieser Filter-Mode bietet Vorteile wenn sehr große Filterzeitkonstanten benötigt werden und
die Konturgenauigkeit eine untergeordnete Rolle spielt (z. B. Positionierachsen).
Aus historischen Gründen ist dieser Filter-Mode voreingestellt.
Mode: Gleitende Mittelwertbildung
Mit der gleitenden Mittelwertbildung als Filter-Mode können bei geringen
Konturabweichungen Filterzeitkonstanten im Bereich von 20 - 40 ms eingestellt werden. Die
Glättungswirkung ist weitgehend symmetrisch.
Die Anzeige des berechneten Faktors der Regelkreisverstärkung (Kv-Faktor) z. B. bei HMI
Advanced im Servicebild "Achse", zeigt kleinere Werte an als anhand der Filterwirkung
angemessen wäre. Die Konturgenauigkeit ist höher, als der angezeigte Kv-Faktor erwarten
lässt.
Bei einer Umstellung von Filter-Mode "Filter 2. Ordnung" nach "Gleitende Mittelwertbildung",
kann sich daher der angezeigte Kv-Faktor verkleinern (bei gleicher Filterzeitkonstanten),
obwohl die Konturgenauigkeit besser wird.
Grundfunktionen
Funktionshandbuch, 03/2010, 6FC5397-0BP20-1AA0
B2: Beschleunigung
4.2 Funktionen
247

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