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Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch

Distanzschutz
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6.14.1 Funktionsbeschreibung

Selektivität vor
Wiedereinschal-
tung
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche.
Dabei können die ersten vier Unterbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parame-
tern (Wirk- und Pausenzeiten, ein-/dreipolig) arbeiten. Ab dem fünften Zyklus gelten
die Parameter des vierten Zyklus.
Damit die automatische Wiedereinschaltung erfolgreich sein kann, sollten Fehler auf
der gesamten Freileitungsstrecke an allen Leitungsenden mit der gleichen — mög-
lichst kurzen — Zeit abgeschaltet werden. Beim Distanzschutz kann z.B.vor der ers-
ten Wiedereinschaltung die Übergreifzone Z1B wirksam sein. Das heißt, dass für den
ersten Zyklus Fehler bis zum Kippunkt von Z1B schnell abgeschaltet werden (Bild
6-102). Dabei nimmt man eine begrenzte Unselektivität zugunsten der schnellen
gleichzeitigen Abschaltung in Kauf, da ja eine Wiedereinschaltung erfolgen wird. Die
normalen Stufen des Distanzschutzes (Z1, Z2, usw.) sowie die normale Staffelung der
übrigen Kurzschlussschutzfunktionen sind unabhängig von der Wiedereinschaltauto-
matik.
Leitung
Reichweite für 1. Auslösung vor Wiedereinschaltung (Übergreifzone Z1B freigegeben)
Leitung
Reichweite nach 1. Wiedereinschaltung (Übergreifzone Z1B gesperrt)
Bild 6-102 Reichweitensteuerung vor der ersten Wiedereinschaltung beim Distanzschutz
Wird der Distanzschutz mit einem der in Abschnitt 6.5 beschriebenen Signalübertra-
gungsverfahren betrieben, steuert die Signalübertragungslogik die Übergreifzone,
d.h. sie bestimmt, ob eine unverzögerte Auslösung (oder mit T1B) bei Fehlern in der
Übergreifzone (d.h. bis zur Grenze von Zone Z1B) zulässig ist und somit an beiden
Leitungsenden gleichzeitig erfolgt. Die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung durch die
Wiedereinschaltautomatik ist dabei unerheblich, da das Übertragungsverfahren ja die
Selektivität über 100 % der Leitungsstrecke und eine schnelle, gleichzeitige Abschal-
tung gewährleistet. Analoges gilt für den Erdfehler–Richtungsvergleichsschutz (Ab-
schnitt 6.8).
Ist jedoch die Signalübertragung ausgeschaltet oder der Übertragungsweg gestört,
kann von der internen Wiedereinschaltautomatik bestimmt werden, ob der Übergreif-
bereich (Z1B beim Distanzschutz) für eine schnelle Auslösung maßgebend ist. Wird
keine Wiedereinschaltung erwartet (z.B. Leistungsschalter nicht einschaltbereit),
muss zur Erhaltung der Selektivität die normale Staffelung des Distanzschutzes (d.h.
Schnellauslösung nur bei Fehlern in Zone Z1) gelten.
Auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung ist eine schnelle Auslösung vor Wiederein-
schaltung möglich. Entsprechende Verknüpfungen zwischen den Ausgangsmeldun-
gen (z.B. 2. Wiedereinschaltung bereit: „AWE Freig. 2.WE") und den Eingaben für
unverzögerte Auslösung der Schutzfunktionen können über die binären Ein- und Aus-
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Z2
Z1
Z1B
Z2
Z1
Z1B
6-189

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