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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 353

Distanzschutz
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7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
mandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Es wird daher
bei Leitungen etwa 10 %, bei Transformatoren und Motoren etwa 20 % oberhalb der
maximal zu erwartenden (Über–)Last eingestellt.
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI
weise in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in
Sekundärgrößen werden die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler umge-
rechnet.
Rechenbeispiel:
110 kV Freileitung 150 mm
maximal übertragbare Leistung
P
= 120 MVA entsprechend
max
I
= 630 A
max
Stromwandler
600 A/5 A
Sicherheitsfaktor 1,1
Bei Einstellung in Primärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Einstellwert I> = 1,1 · 630 A = 693 A
Bei Einstellung in Sekundärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Einstellwert I>
=
1,1
Die Erdstromstufe 3I0> (Adresse 2622), soll noch den geringsten zu erwartenden
Erdkurzschlussstrom erfassen. Jedoch ist für sehr kleine Erdströme der Erdkurz-
schlussschutz besonders geeignet (siehe Abschnitt 6.7).
Die einzustellende Zeitverzögerung T Iph> (Adresse 2621) ergibt sich aus dem für
das Netz aufgestellten Staffelplan. Bei Verwendung als Not–Überstromzeitschutz sind
auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinn-
voll, da diese Funktion nur bei Ausfall der örtlichen Messspannung arbeiten soll.
Die Zeit T 3I0> (Adresse 2623) kann meist nach einem getrennten Staffelplan für
Erdströme kürzer eingestellt werden.
Die eingestellten Zeiten sind bei den unabhängigen Stufen reine Zusatzverzögerun-
gen, die die Eigenzeit (Messzeit) nicht einschließen. Sollen nur die Phasenströme
überwacht werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.
Der Parameter AUS Frg.I> (Adresse 2624) bestimmt, ob über die Binäreingabe
„>U/AMZ AUS Frg." eine Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph> (Adresse
2621) und T 3I0> (Adresse 2623) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist
allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I> = Ja bestim-
men Sie also, dass die I>–Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Bi-
näreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.I> = Nein sind die eingestellten Verzöge-
rungen stets wirksam.
Soll die I>–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemei-
nes") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I> (Adresse 2625) auf Ja.
Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnellabschaltung
wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rech-
nen kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten
transient anspricht.
2
wie in Beispiel Abschnitt 6.2.4.2:
630 A
--------------- - 5 A
=
5,8 A
600 A
Überstromzeitschutz
®
4 können die Werte wahl-
6-171

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