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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 205

Distanzschutz
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Dreipolige
Kopplung
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
Adresse 1135 AUSKOM RESET bestimmt, durch welche Kriterien ein erteiltes Auslö-
sekommando zurückgesetzt wird. Bei Einstellung nur I< wird das Auslösekomman-
do bei Verschwinden des Stromes zurückgesetzt. Maßgebend ist die Unterschreitung
des unter Adresse 1130A I-REST eingestellten Wertes (siehe oben). Bei Einstellung
LS HiKo und I< muss außerdem vom Leistungsschalter–Hilfskontakt gemeldet
werden, dass der Schalter offen ist. Diese Einstellung setzt voraus, dass die Stellung
des Hilfskontaktes über einen Binäreingang rangiert ist.
Die dreipolige Kopplung ist nur von Interesse, wenn einpolige Kurzunterbrechungen
durchgeführt werden. Wenn nicht, löst das Gerät ohnehin stets dreipolig aus. Der Rest
unter diesem Randtitel ist dann ohne Belang.
Adresse 1155 KOP 3-POL bestimmt, ob jedes Auslösekommando dreipolig ist, das
von einer mehr als einphasigen Anregung herrührt oder ob nur jedes mehrpolige Aus-
lösekommando zur dreipoligen Auslösung führt. Diese Einstellung ist nur in der Aus-
führung mit ein und dreipoliger Auslösung relevant und nur dort zugänglich. Weitere
Hinweise zur Funktion sind auch in Abschnitt 6.22.3 Anregelogik des
Gesamtgerätes enthalten.
Bei Einstellung Mit Anregung führt jede mehrphasige Anregung zur dreipoligen
Auslösung, auch wenn nur ein einphasiger Erdkurzschluss im Auslösegebiet vorliegt
und ein weiterer Fehler eine höhere Stufe betrifft oder in Rückwärtsrichtung liegt. Auch
wenn bereits ein einpoliges Auslösekommando ansteht, führt jede weitere Anregung
zur dreipoligen Kopplung.
Stellt man hingegen die Adresse auf Mit Auskommando, führt lediglich jedes mehr-
polige Auslösekommando zur dreipoligen Auslösung. Liegt also ein einphasiger Feh-
ler im Auslösegebiet vor und ein weiterer beliebiger Fehler außerhalb, ist einpolige
Auslösung möglich. Auch ein weiterer Fehler während der einpoligen Auslösung führt
nur dann zur dreipoligen Kopplung, wenn er innerhalb des Auslösegebietes auftritt.
Dieser Parameter gilt für alle Schutzfunktionen des 7SA6, die einpolig auslösen kön-
nen.
Der Unterschied macht sich bemerkbar bei Mehrfachfehlern, d.h. Fehlern an unter-
schiedlichen Stellen des Netzes, die nahezu gleichzeitig eintreten.
Wenn zum Beispiel zwei einphasige Erdfehler auf verschiedenen Leitungen — z.B.
auch Parallelleitungen — auftreten (Bild 6-13), erkennen die Schutzrelais an allen vier
Leitungsenden die Fehlerart L1–L2–E, d.h. das Anregebild entspricht einem zweipha-
sigen Erdkurzschluss. Da jede der beiden Leitungen aber nur einen einphasigen Kurz-
schluss hat, wäre einpolige Kurzunterbrechung auf jeder der beiden Leitungen wün-
schenswert. Bei Einstellung 1155 KOP 3-POL Mit Auskommando ist dies möglich.
Jedes der vier Geräte erkennt einen einpoligen inneren Fehler und kann daher einpo-
lig auslösen.
Bild 6-13
Mehrfachfehler auf einer Doppelleitung
L1–E
L2–E
Allgemeines
6-23

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