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Fehlerortung; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch

Distanzschutz
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6.17

Fehlerortung

6.17.1 Funktionsbeschreibung

Startbedingungen
Fehlerortbestim-
mung
Ausgabe des
Fehlerortes
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergän-
zung der Funktionen des Schutzes. Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieüber-
tragung im Netz kann durch schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnel-
lere Störungsbeseitigung erhöht werden.
Die Fehlerortung im Distanzschutz 7SA6 ist eine von der Distanzmessung unabhän-
gige Funktion. Sie verfügt über eigene Messgrößenspeicher und eigene Filteralgorith-
men. Vom Kurzschlussschutz wird lediglich ein Startkommando benötigt, um die gül-
tige Messschleife und das günstigste Zeitintervall für die Messgrößenspeicherung
festzulegen.
Die Fehlerortung kann durch das Auslösekommando des Kurzschlussschutzes ge-
startet werden oder auch bei jeder Anregung. Im letzteren Fall ist auch dann eine Feh-
lerortberechnung möglich, wenn ein anderes Schutzgerät die Abschaltung eines
Kurzschlusses bewirkt. Bei einem Fehler außerhalb der zu schützenden Leitung kann
die Fehlerortangabe jedoch nicht immer zutreffen, weil die Messgrößen z.B. durch
Zwischeneinspeisung verfälscht sein können.
Die in einem Umlaufpuffer abgelegten Wertepaare von Kurzschlussströmen und
Kurzschlussspannungen (im Raster von
sekommando eingefroren, wo selbst bei sehr schnellen Leistungsschaltern noch kei-
ne Messwertverfälschung durch den Abschaltvorgang aufgetreten ist. Filterung der
Messgrößen und Anzahl der Impedanzberechnungen passen sich automatisch an die
Zahl der eingeschwungenen Messwertpaare in dem ermittelten Datenfenster an.
Konnte kein hinreichendes Datenfenster mit eingeschwungenen Werten ermittelt wer-
den, wird die Meldung „FO ungültig" ausgegeben.
Die Auswertung der Messgrößen geschieht nach Abschalten des Kurzschlusses aus
den Kurzschlussschleifen. Als Kurzschlussschleifen gelten diejenigen, die zur Auslö-
sung geführt haben. Bei Auslösung durch den Erdkurzschlussschutz werden die drei
Leiter–Erde–Schleifen bewertet.
Aus den gespeicherten und gefilterten Messgrößen werden gemäß der Leitungsglei-
chung mindestens drei Ergebnispaare für R und X ermittelt. Von den Ergebnispaaren
werden Mittelwert und Standardabweichung berechnet. Nach Elimination von „Ausrei-
ßern", die durch hohe Abweichung von der Standardabweichung erkannt werden, wird
nochmals ein Mittel errechnet. Dieses Mittel für X gilt als Fehlerreaktanz, die proporti-
onal der Fehlerentfernung ist. Wurden mehrere Schleifen ausgewertet, gilt die mit der
kleinsten Reaktanz als gültig. Dadurch wird bei Mehrfachfehlern oder bei Auslösung
nur durch den Erdkurzschlussschutz auf jeden Fall der auf der zu schützenden Lei-
tung liegende Fehler geortet.
Als Ergebnisse der Fehlerortung werden ausgegeben:
• die Kurzschlussschleife, aus der die Fehlerreaktanz ermittelt wurde,
• die Reaktanz X pro Phase in Ω primär und Ω sekundär,
1
/
Periode) werden kurz nach dem Auslö-
20
Fehlerortung
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