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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 462

Distanzschutz
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Funktionen
Unsymmetrischer
Messspannungs-
ausfall
„Fuse–Failure–
Monitor"
6-280
U
vor U
vor U
L1
L2
L3
überprüft. Diese Kontrolle findet statt, wenn jede Messspannung eine Mindestgröße
von
|U
|, |U
|, |U
| > 40 V/√3
L1
L2
L3
hat. Bei Linksdrehfeld wird die Meldung „Störung PH–Folge." abgegeben.
Hat das Netz ein Linksdrehfeld, muss dies bei der Parametrierung der Anlagendaten
entsprechend eingegeben worden sein (Abschnitt 6.1.1). Für die Drehfeldüberwa-
chung gilt dann entsprechend die umgekehrte Phasenfolge.
Bei Ausfall einer Messspannung durch Kurzschluss oder Leiterbruch im Spannungs-
wandler–Sekundärsystem kann einzelnen Messschleifen die Spannung Null vorge-
täuscht werden, was durch Lastströme zu einer Fehlanregung führen könnte.
Ist kein Schutzschalter mit entsprechend justierten Hilfskontakten vorhanden, son-
dern z.B. Schmelzsicherungen, so kann die Funktion Messspannungsüberwachung
(„Fuse–Failure–Monitor") wirksam werden. Selbstverständlich können auch Span-
nungswandler–Automat und „Fuse–Failure–Monitor" gleichzeitig verwendet werden.
Der unsymmetrische Messspannungsausfall ist durch Unsymmetrie der Spannungen
bei gleichzeitiger Symmetrie der Ströme gekennzeichnet. Bild 6-142 zeigt das Logik-
diagramm des „Fuse–Failure–Monitors" bei unsymmetrischem Messspannungsaus-
fall.
Wenn in den Messgrößen eine erhebliche Spannungsunsymmetrie herrscht, ohne
dass gleichzeitig auch eine Stromunsymmetrie registriert wird, lässt dies auf einen un-
symmetrischen Fehler im Sekundärkreis des Spannungswandlers schließen.
Die Spannungsunsymmetrie wird dadurch erfasst, dass entweder die Nullspannung
oder die Gegenspannung einen einstellbaren Wert FFM U> überschreitet. Der Strom
gilt als hinreichend symmetrisch, wenn sowohl der Nullstrom als auch der Gegen-
strom unterhalb des einstellbaren Wertes FFM I< liegt.
In nicht geerdeten Netzen sind die Nullsystemgrößen kein zuverlässiges Kriterium, da
auch bei einem einfachen Erdschluss eine erhebliche Nullspannung auftritt, ohne
dass ein nennenswerter Nullstrom fließen muss. In diesen Netzen werden daher nur
die Gegensystemgrößen ausgewertet (Parameter NETZSTERN).
Sobald dies erkannt wird, werden der Distanzschutz und alle Funktionen, die auf Ba-
sis von Unterspannung arbeiten (z.B. auch Auslösung bei schwacher Einspeisung)
blockiert. Die sofortige Blockierung setzt voraus, dass mindestens ein Leiterstrom
fließt. Der Distanzschutz kann auf UMZ–Notbetrieb umgeschaltet werden, sofern der
Überstromzeitschutz entsprechend parametriert ist (siehe auch Abschnitt 6.11).
Die schnelle Blockierung darf nicht stattfinden, solange eine Phase wegen einpoliger
Kurzunterbrechung spannungslos ist, da die nun auftretenden unsymmetrischen
Messgrößen von der Leitung herrühren und nicht von einer Störung im Sekundärkreis.
Wird die Leitung also einpolig abgeschaltet, wird die schnelle Blockierung aufgehoben
(interne Information „1pol. Pause" im Logikdiagramm).
Tritt innerhalb von ca. 10 s nach Erkennen des Kriteriums ein Null- oder Gegenstrom
auf, so wird auf einen Kurzschluss geschlossen und die Blockierung durch den „Fuse–
Failure–Monitor" für die Zeit des Fehlers aufgehoben. Steht dagegen ein Spannungs-
ausfallkriterium länger als etwa 10 s an, so wird die Blockierung dauerhaft wirksam
(Selbsthaltung der Spannungskriterien nach 10 s). Erst wenn die Spannungskriterien
durch Behebung des Sekundärkreisfehlers verschwunden sind, wird die Blockierung
selbsttätig weggenommen; damit sind die blockierten Schutzfunktionen wieder freige-
geben.
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2

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