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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 367

Distanzschutz
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7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
Beispiel: Von einer 25–kV–Sammelschiene gehen 7 Kabel ab. Jeder Abgang hat ei-
nen Stromwandlersatz 300 A/1 A. Der Erdschlussstrom beträgt 2,5 A/km. Für die Ka-
bel möge gelten:
Kabel 1
3
Kabel 2
5
Kabel 3
2,6 km
Kabel 4
5
Kabel 5
3,4 km
Kabel 6
3,4 km
Kabel 7
2,6 km
Gesamt
25,0 km
Beim Erdschluss auf Kabel 2 fließen 62,5 A – 12,5 A = 50 A Erdschlussstrom über die
Messstelle, da 12,5 A direkt von Kabel 2 zur Erdschlussstelle fließen. Da das Kabel
zu den längsten gehört, ist dies der ungünstigste Fall (geringster Erdstrom über die
Messstelle). Auf der Sekundärseite fließen
50 A/300 = 0,167 A.
Das Gerät wird auf etwa die Hälfte, also z.B. IEE> ERD = 0,080 A, eingestellt.
Im gelöschten Netz ist die Richtungsbestimmung bei Erdschluss dadurch erschwert,
dass dem kleinen für die Messung maßgebenden Wattreststrom in der Regel ein viel
größerer Blindstrom kapazitiven oder induktiven Charakters überlagert ist. Der ge-
samte dem Gerät zugeführte Erdstrom kann also, abhängig von der Netzkonfiguration
und Lage der Löschspule, sehr verschiedene Werte in Betrag und Phasenlage anneh-
men. Das Gerät soll aber nur die Wirkkomponente des Erdschlussstromes, den Erd-
schlussreststrom, bewerten, also I
nauigkeit insbesondere der winkelmäßigen Übertragungstreue aller Wandler. Außer-
dem darf das Gerät nicht unnötig empfindlich eingestellt werden. Bei Einsatz in ge-
löschten Netzen ist daher nur bei Anschluss an Kabelumbauwandler eine zuverläs-
sige Richtungsmessung zu erwarten. Auch hier gilt die Faustregel: Einstellung auf die
Hälfte des zu erwartenden Messstromes, wobei nur der Wattreststrom in Ansatz ge-
bracht wird. Für den Wattreststrom sind in erster Linie die Verluste der Petersen–Spu-
le verantwortlich.
Beispiel: Das gleiche Netz aus dem vorigen Beispiel sei mittels Petersen–Spule ge-
löscht. Die Spule ist auf das Gesamtnetz abgestimmt, der Kompensationsstrom be-
trägt also 62,5 A. Die Verluste betragen 4 %. Für die Erdschlussrichtungsbestimmung
seien Kabelumbauwandler 60 A/1 A vorhanden.
Da der Wattreststrom in erster Linie von den Spulenverlusten erzeugt wird, ist er un-
abhängig vom Erdschlussort annähernd gleich, nämlich
4 % von 62,5 A = 2,5 A.
Diesem Wirkstrom ist ein Blindstrom überlagert, der bis zu 62,5 A betragen kann,
nämlich beim Erdschluss nahe der Petersen–Spule! Auf der Sekundärseite ergibt sich
2,5 A/60 = 0,041 A.
Als Einstellwert wird IEE> ERD = 0,020 A gewählt.
Wenn der Erdschlussschutz auch auf Auslösung gehen soll (Adresse 3001 ERD-
SCHLUSS = Ein), können Sie mittels Adresse 3008A Richt.Erdschl. bestimmen,
ob Auslösung bei Erdschluss in Vorwärtsrichtung (normal Richtung Leitung), Rück-
wärtsrichtung (normal Richtung Sammelschiene) oder ungerichtet erfolgen soll.
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI
Erdschlusserfassung im nicht geerdeten Netz (wahlweise)
km
7,5 A
km
12,5 A
6,5 A
km
12,5 A
8,5 A
8,5 A
6,5 A
62,5 A
⋅ cos ϕ. Dies erfordert ein extremes Maß an Ge-
E
®
4 unter „Weitere Parameter" möglich.
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