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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 327

Distanzschutz
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7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)
Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden Enden ge-
sendet. Die Empfangssignale sind dann mit UND verknüpft, da bei einem inneren
Fehler alle drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter ANSCHLUSS
(Adresse 3202) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat.
Wird das Unblockiersignal U störungsfrei empfangen, wird es — ggf. beide Empfangs-
signale mit UND verknüpft — zur Freigabe der Auslösung weitergeleitet. Wenn das zu
übertragene Signal das andere Leitungsende nicht erreicht, weil der Kurzschluss auf
der Leitung eine zu starke Dämpfung oder Reflexion des Signals hervorruft, tritt die
Unblocklogik in Tätigkeit: Es wird weder das Unblocksignal „>EF UB ub 1" noch das
Überwachungssignal „>EF UB bl 1" empfangen. In diesem Fall wird nach einer Si-
cherheitszeit von 20 ms die Freigabe erteilt, aber über die Zeitstufe 100/100 ms nach
weiteren 100 ms wieder aufgehoben. Wenn das Störungssignal wieder verschwindet,
tritt nach weiteren 100 ms (Rückfallverzögerung der Zeitstufe 100/100 ms) wieder der
Ruhezustand ein. Bei Dreibeinleitungen kann die Unblocklogik von beiden Empfangs-
kanälen gesteuert werden.
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Feh-
lern auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente
Blockierung" unschädlich gemacht (siehe Abschnitt 6.8.1.4).
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem
Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet
werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in diesem Fall Auslösung durch den
Richtungsvergleich zu ermöglichen, verfügt das Gerät über besondere Maßnahmen.
Diese „Funktion schwache Einspeisung" ist in Abschnitt 6.8.1.5 erläutert. Die Funktion
wird aktiviert, wenn vom Gegenende — bei Dreibeinleitungen mindestens von einem
der Gegenenden — ein Signal empfangen wird, ohne dass das Gerät einen Fehler er-
kannt hat.
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungs-
schalter ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung" ist in Ab-
schnitt 6.9 erläutert.
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