Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 219

Distanzschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 7SA6:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Allgemeine
Einstellungen
für die Anregung
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
wählt. Im folgenden sind die Parameter für alle Anregeverfahren angegeben und er-
läutert. Bei den folgenden Einstellungen erscheinen jedoch nur diejenigen Parameter,
die für das ausgewählte Anregeverfahren gültig sind.
Bei der U/I(/ϕ)–Anregung haben Sie die Möglichkeit, die Spannungs- und ggf. Winkel-
messung für die Leiter–Erde–Messwerke einerseits und für die Leiter–Leiter–Mess-
werke andererseits unterschiedlich zu steuern. Adresse 1601 PROG. U/I gibt an,
welche Schleifenspannungen für Leiter–Erde (LE:) und welche für Leiter–Leiter (LL:)
gültig sein sollen.
In Netzen mit geerdetem Sternpunkt wird häufig die Steuerung mit U
bei erdfreien Fehlern bevorzugt (Adresse 1601 PROG. U/I =
lern und mit U
Ph–Ph
LE:Uphe/LL:Uphph). Diese hat die maximale Empfindlichkeit für alle Fehlerarten,
setzt aber voraus, dass Erdkurzschlüsse zweifelsfrei durch die Erdfehlererfassung er-
kannt werden (siehe auch Abschnitt 6.2.1). Ansonsten ist auch die Steuerung mit
bei allen Fehlerarten sinnvoll (Adresse 1601 PROG. U/I = LE:Uphe/
U
Ph-E
LL:Uphe), wobei für erdfreie Kurzschlüsse eine geringere Empfindlichkeit in Kauf ge-
nommen wird, weil dort in der Regel die Überstromstufe Iph>> anspricht.
In Netzen mit niederohmig („halbstarr") geerdetem Sternpunkt soll die U/I/ϕ–Anre-
gung i.Allg. nur für Erdfehler wirken, da Leiter–Leiter–Kurzschlüsse von der Über-
stromanregung erfasst werden. In diesem Fall ist demnach Adresse 1601 PROG. U/
I = LE:Uphe/LL:I>> sinnvoll.
Sofern in isolierten oder gelöschten Netzen die Gefahr besteht, dass durch die
Zündschwingung beim Eintreten eines einfachen Erdschlusses die Erdfehlererfas-
sung anspricht, kann diese mittels eines Parameters T3I0 1PHAS (Adresse 1206)
verzögert werden. Ist auch stationär das Überschreiten des Erdstromgrenzwertes
möglich, soll T3I0 1PHAS auf ∞ eingestellt werden. Dann ist Anregung durch eine
Phase allein auch bei erheblichem Erdstrom nicht mehr möglich. Doppelerdschlüsse
werden dennoch richtig erkannt und nach Bevorzugungsprogramm ausgemessen
(siehe auch Abschnitt 6.2.3.1 unter Randtitel Doppelfehler im nicht geerdeten Netz).
In isolierten oder gelöschten Netzen ist es möglich, die U/I/ϕ–Anregung nur mit ver-
ketteten Spannungen zu steuern (Adresse 1601 PROG. U/I = LE:Uphph/
LL:Uphp). Dies schließt naturgemäß Anregung durch einfache Erdschlüsse aus, er-
laubt aber auch keine korrekte Doppelerdschlusserfassung, eignet sich demnach für
kleinere isolierte Kabelnetze.
Für die Einstellung der Überstromanregung ist vor allem der maximale betrieblich
auftretende Laststrom maßgebend. Eine Anregung durch Überlast muss ausge-
schlossen sein! Der Ansprechwert Iph>> (Adresse 1610) muss deshalb oberhalb
des maximal zu erwartenden (Über–)Laststromes eingestellt werden (ca. 1,2 mal). Es
ist dann zu kontrollieren, dass der minimale Kurzschlussstrom oberhalb dieser Grenze
liegt. Ist das nicht der Fall, ist U/I–Anregung erforderlich.
Rechenbeispiel:
Der maximale Betriebsstrom (einschl. Überlast) betrage 680 A bei Stromwandlern
600 A/5 A, der minimale Kurzschlussstrom sei zu 1200 A angenommen. Es wird also
eingestellt:
⋅ 1,2 = 680 A ⋅ 1,2 = 816 A
Iph>> = I
L max
Dieser Wert liegt hinreichend unter dem minimalen Kurzschlussstrom von 1200 A. Bei
Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI
märwert unmittelbar eingegeben werden. Die Umrechnung in Sekundärgrößen ergibt
5 A
Iph>>
=
816 A
-------------- -
600 A
=
6,8 A
Distanzschutz
bei Erdfeh-
Ph–E
®
4 kann dieser Werte als Pri-
6-37

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis