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Überstromzeitschutz - Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch

Distanzschutz
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Funktionen
6.11
Überstromzeitschutz
Allgemeines
6-162
Das Gerät 7SA6 verfügt über einen Überstromzeitschutz. Dieser kann wahlweise als
Reserve–Überstromzeitschutz oder als Not–Überstromzeitschutz verwendet werden.
Während der Distanzschutz nur korrekt arbeiten kann, wenn die Messspannungen
richtig am Gerät anliegt, benötigt der Not–Überstromzeitschutz nur die Ströme. Der
Not–Überstromzeitschutz tritt automatisch in Tätigkeit, wenn die Messspannung aus-
fällt, z.B. durch Kurzschluss oder Unterbrechung im Spannungswandlersekundärkreis
(Notbetrieb). Der Notbetrieb ersetzt also dann den Distanzschutz als Kurzschluss-
schutz, wenn durch eine der folgenden Bedingungen der Ausfall der Messspannun-
gen erkannt wird:
• Ansprechen der internen Messspannungsüberwachung („Fuse–Failure–Monitor",
siehe Abschnitt 6.21.1.3) oder
• wenn durch Eingabe des Signals „Spannungswandler–Schutzschalter gefallen"
über eine Binäreingabe auf Ausfall der Messspannung erkannt wird.
Bei Auftreten eines dieser Kriterien wird der Distanzschutz sofort blockiert, und es wird
auf den Notbetrieb umgeschaltet.
Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve–Überstromzeitschutz eingestellt ist, ar-
beitet er unabhängig von den anderen Schutz- und Überwachungsfunktionen, also
auch vom Distanzschutz. Der Reserve–Überstromzeitschutz kann z.B. auch als allei-
niger Kurzschlussschutz wirken, wenn bei einer Erstinbetriebnahme noch keine Span-
nungswandler zur Verfügung stehen.
Der Überstromzeitschutz hat insgesamt je vier Stufen für jeden Leiterstrom und für
den Erdstrom, und zwar:
• zwei Überstromzeitstufen mit unabhängiger Auslösezeit (UMZ–Schutz),
• eine Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ–Schutz),
• eine weitere Überstromzeitstufe, die vorzugsweise als Endfehlerschutz verwendet
wird, aber auch generell als zusätzliche unabhängige Überstromzeitstufe verwen-
det werden kann.
Diese vier Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert wer-
den. Eine Blockierung von externen Kriterien ist über Binäreingaben ebenso möglich
wie eine Schnellauslösung (z.B. durch ein externes Wiedereinschaltgerät). Beim Zu-
schalten der zu schützenden Leitung auf einen Fehler kann schließlich eine beliebige
Stufe, oder auch mehrere, auf unverzögerte Auslösung geschaltet werden. Werden
nicht alle Stufen gebraucht, können Sie die nicht benötigten dadurch unwirksam ma-
chen, dass Sie ihren Ansprechwert auf ∞ einstellen.
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2

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