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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 354

Distanzschutz
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Funktionen
Überstromstufen
IP, 3I0P beim AMZ–
Schutz mit IEC–
Kennlinien
Überstromstufen
IP, 3I0P beim AMZ–
Schutz mit ANSI–
Kennlinien
6-172
Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der
Projektierung (Abschnitt 5.1, Adresse 126), verschiedene Kennlinien gewählt werden.
Bei den IEC–Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM = UMZ/AMZ IEC) stehen unter
Adresse 2660 KENNLINIE zur Verfügung:
Invers (inverse, Typ A nach IEC 60255–3),
Stark invers (very inverse, Typ B nach IEC 60255–3),
Extrem invers (extremely inverse, Typ C nach IEC 60255–3), und
AMZ Langzeit (longtime, Typ B nach IEC 60255–3).
Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Da-
ten abgebildet (Abschnitt 10.5, Bild 10-1).
Für die Einstellung der Ansprechwerte IP (Adresse 2640) und 3I0P (Adresse 2650)
gelten die gleichen Überlegungen wie bei den Überstromstufen des UMZ–Schutzes
(siehe oben). Hier ist zu beachten, dass zwischen Anregewert und Einstellwert bereits
eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist. Anregung erfolgt hier erst bei etwa 10 % über
dem Einstellwert.
Bezugnehmend auf das obige Beispiel kann hier also unmittelbar der maximal betrieb-
lich zu erwartende Strom eingestellt werden:
primär:
Einstellwert IP = 630 A,
sekundär: Einstellwert IP = 5,25 A, d.h. (630 A / 600 A) · 5 A.
Der einzustellende Zeitmultiplikator T IP (Adresse 2642) ergibt sich aus dem für das
Netz aufgestellten Staffelplan. Bei Verwendung als Not–Überstromzeitschutz sind
auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinn-
voll, da diese Funktion nur bei Ausfall der örtlichen Messspannung arbeiten soll.
Der Zeitmultiplikator T 3I0P (Adresse 2652) kann meist nach einem getrennten Staf-
felplan für Erdströme kürzer eingestellt werden. Sollen nur die Phasenströme über-
wacht werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.
Zusätzlich zu den stromabhängigen Verzögerungen kann nach Bedarf je eine Verzö-
gerung konstanter Länge eingestellt werden. Die Einstellungen T IPverz (Adresse
2646 für Phasenströme) und T 3I0Pverz (Adresse 2656 für Erdstrom) addieren
sich zu den Zeiten der eingestellten Kennlinien.
Der Parameter AUS Frg.IP (Adresse 2670) bestimmt, ob über die Binäreingabe „U/
AMZ AUS Frg." (FNr 7110) eine Umgehung der Verzögerung T IP (Adresse 2642)
einschließlich der Zusatzzeit T IPverz (Adresse 2646) und T 3I0P (Adresse 2652)
einschließlich der Zusatzzeit T 3I0Pverz (Adresse 2656) möglich ist. Die Binärein-
gabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit
AUS Frg.IP = Ja bestimmen Sie also, dass die I
gert auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.IP = Nein sind
die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.
Soll die IP–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemei-
nes") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF IP (Adresse 2671) auf Ja.
Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnellabschaltung
wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rech-
nen kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten
transient anspricht.
Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der
Projektierung (Abschnitt 5.1, Adresse 126), verschiedene Kennlinien gewählt werden.
Bei den ANSI–Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM = UMZ/AMZ ANSI) stehen unter
Adresse 2661 KENNLINIE zur Verfügung:
–Stufen nach Anregung unverzö-
P
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2

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