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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 316

Distanzschutz
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Funktionen
Zuschalten auf
einen Erdkurz-
schluss
Phasenstrom-
stabilisierung
Einschalt-
stabilisierung
6-134
re Hinweise siehe Abschnitt 6.8.2 unter Randtitel „Voraussetzungen beim Erdkurz-
schlussschutz".
Welche Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert wieder aus-
löst, kann durch Einstellungen bestimmt werden. Die Stufen verfügen über die Para-
meter SOTF 3I0>>> (Adresse 3114), SOTF 3I0>> (Adresse 3124), SOTF 3I0>
(Adresse 3134) und ggf. SOTF 3I0P (Adresse 3149), die für die entsprechende Stu-
fe auf Ja oder Nein gestellt werden können. Man braucht meist nicht die empfind-
lichste Stufe zu wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten
Kurzschluss rechnen kann, während die empfindlichste Stufe häufig auch hochohmi-
ge Fehler erfassen soll. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim
Einschalten transient anspricht.
Andererseits ist es unbedenklich, wenn eine gewählte Stufe durch Einschaltrush zum
Ansprechen kommen kann. Die Schnellabschaltung beim Zuschalten wird durch die
Einschaltstabilisierung gesperrt, auch wenn die betrachtete Stufe für unverzögerte
Auslösung bei Hand–Einschaltung fungiert.
Um ein Fehlansprechen infolge transienter Überströme zu vermeiden, kann eine Ver-
zögerung T SOTF (Adresse 3173) eingestellt werden. Meist wird die Voreinstellung 0
richtig sein. Bei langen Kabeln, bei denen mit hohen Einschaltstromstößen zu rechnen
ist, kann aber eine kurze Verzögerung sinnvoll sein. Sie richtet sich danach, wie aus-
geprägt und wie lange der transiente Vorgang ist und welche Stufen für die Schnell-
auslösung verwendet werden.
Mit dem Parameter SOTF (Adresse 3172) kann man schließlich noch bestimmen, ob
bei Zuschalten auf einen Erdkurzschluss mit Richtungsabfrage (Anr. und Rich.)
oder ohne (Anregung) ausgelöst werden soll. Dabei bezieht sich die Richtungsabfra-
ge auf die jeweils für die Stufe parametrierte Richtung.
Um bei unsymmetrische Lastbedingungen oder unterschiedliche Stromwandlerfehler
in geerdeten Netzen ein Fehlansprechen der Stufen zu vermeiden, werden die Erd-
stromstufen mit den Phasenströmen stabilisiert: Mit steigenden Phasenströmen wer-
den die Ansprechwerte erhöht (siehe auch Bild 6-73). Mittels Adresse 3104A 3I0
IPH STAB kann der voreingestellte Wert 10 % für alle Stufen gemeinsam verändert
werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI
lich.
Die Einschaltstabilisierung ist nur notwendig bei Einsatz des Gerätes an Transforma-
torabzweigen oder Leitungen, die auf einen Transformator enden; hier auch nur für
solche Stufen, deren Ansprechwert unterhalb des Einschaltstromes liegt und deren
Verzögerung null oder sehr kurz ist. Die Parameter RUSH 3I0>>> (Adresse 3115),
RUSH 3I0>> (Adresse 3125), RUSH 3I0> (Adresse 3135) und RUSH 3I0P (Adres-
se 3150) können für jede Stufe auf Ja (Einschaltstabilisierung wirksam) oder Nein
(Einschaltstabilisierung unwirksam) gestellt werden. Ist die Einschaltstabilisierung für
alle Stufen unwirksam, sind die folgenden Parameter ohne Belang.
Für die Erkennung des Einschaltstromes kann unter Adresse 3170 2. HAR-
MON.BLOCK der Anteil an zweiter Harmonischer im Strom, bezogen auf die Grund-
schwingung, angegeben werden, oberhalb dessen die Einschaltsperre wirksam wird.
Der voreingestellte Wert (15 %) dürfte in den meisten Fällen ausreichen. Niedrigere
Werte bedeuten höhere Empfindlichkeit der Einschaltsperre (niedrigerer Anteil an
zweiter Harmonischer führt zur Blockierung).
Beim Einsatz an Transformatorabzweigen oder Leitungen, die auf einen Transforma-
tor enden, kann man davon ausgehen, dass bei sehr hohen Strömen ein Kurzschluss
vor dem Transformator vorliegt. Bei solch hohen Strömen wird die Einschaltstabilisie-
®
4 unter „Weitere Parameter" mög-
C53000-G1100-C156-2
7SA6 Handbuch

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