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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 352

Distanzschutz
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Funktionen
Überstromstufen
Iph>, 3I0> beim
UMZ–Schutz
6-170
Rechenbeispiel:
110 kV Freileitung 150 mm
s (Länge) = 60 km
= 0,19 Ω/km
R
/s
1
= 0,42 Ω/km
X
/s
1
Kurzschlussleistung am Leitungsanfang:
S
'
= 2,5 GVA
k
Stromwandler
600 A/5 A
Daraus errechnen sich die Leitungsimpedanz Z
/s = √0,19
2
Z
+ 0,42
1
= 0,46 Ω/km · 60 km
Z
L
2
2
110
kV
Z
=
=
----------------------------- -
V
2500 MVA
Der dreiphasige Kurzschlussstrom am Ende der Leitung ist I
1,1 U
N
I
=
-------------------------------------
k Ende
(
3
Z
+
Z
V
Mit einem Sicherheitsfaktor von 10 % ergibt sich der primäre Einstellwert:
Einstellwert I>> = 1,1 · 2150 A = 2365 A
oder der sekundäre Einstellwert:
Einstellwert I>>
=
1,1
d.h. bei Kurzschlussströmen über 2365 A (primär) oder 19,7 A (sekundär) liegt mit Si-
cherheit ein Kurzschluss auf der zu schützenden Leitung vor. Dieser kann vom Über-
stromzeitschutz sofort abgeschaltet werden.
Anmerkung: Die Rechnung wurde mit Beträgen durchgeführt, was bei Freileitungen
hinreichend ist. Haben Vorimpedanz und Leitungsimpedanz extrem unterschiedliche
Winkel, ist die Rechnung komplex durchzuführen.
Für Erdfehler kann eine analoge Rechnung durchgeführt werden, wobei der beim Erd-
kurzschluss am Ende der Leitung maximal auftretende Erdstrom maßgebend ist.
Die eingestellten Zeiten sind reine Zusatzverzögerungen, die die Eigenzeit (Messzeit)
nicht einschließen.
Der Parameter AUS Frg.I>> (Adresse 2614) bestimmt, ob über die Binäreingabe
„>U/AMZ AUS Frg." (FNr 7110) oder bei bereiter Wiedereinschaltautomatik eine
Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph>> (Adresse 2611) und T 3I0>> (Adresse
2613) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstrom-
zeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I>> = Ja bestimmen Sie also, dass die I>>–
Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist,
bei AUS Frg.I>> = Nein sind die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.
Soll die I>>–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemei-
nes") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I>> (Adresse 2615) auf Ja.
Sie können auch eine beliebige andere Stufe für diese Schnellauslösung wählen.
Für die Einstellung des Stromansprechwertes, Iph> (Adresse 2620), ist vor allem der
maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss aus-
geschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen Kom-
2
wie in Beispiel Abschnitt 6.2.4.2:
Ω/km = 0,46 Ω/km
2
= 27,66 Ω
4,84 Ω
1,1 110 kV
=
----------------------------------------------------------------
)
(
4,84 Ω
27,66 Ω )
3
+
L
2150 A
------------------ - 5 A
=
19,7 A
600 A
und die Vorimpedanz Z
L
:
k Ende
=
2150 A
C53000-G1100-C156-2
:
V
7SA6 Handbuch

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