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Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch

Distanzschutz
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Funktionen
Übertragungs-
kanäle
6.6.1

Funktionsbeschreibung

Ein- und Aus-
schalten
6-88
Beim Streckenschutzverfahren, das nur bei kurzen Kuppelleitungen verwendet wird,
kann für den Informationsaustausch zwischen den Leitungsenden ein Hilfsadernpaar
(Schutz- oder Steueradern) mit Gleichstrom betrieben werden. Auch die Rückwärtige
Verriegelung arbeitet mit Gleichstrom–Steuersignalen.
Für die Signalübertragung wird je Richtung mindestens ein Übertragungskanal benö-
tigt. Dafür kommen bei den konventionellen Übertragungsmedien z.B. Lichtwellenlei-
terverbindungen, tonfrequenzmodulierte Hochfrequenzkanäle über Nachrichtenka-
bel, TFH oder Richtfunk zum Einsatz.
Sofern das Gerät über eine optionale Wirkschnittstelle verfügt, kann die Signalverar-
beitung über digitale Kommunikationsverbindungen betrieben werden. Z. B.: Lichtwel-
lenleiter, Kommunikationsnetze oder dedizierte Kabel. Für diese Übertragungsmög-
lichkeiten sind folgende Signalübertragungsverfahren geeignet:
• Mitnahme über erweiterten Messbereich mittels Übergreifzone Z1B (gerichtet),
• Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B).
7SA6 erlaubt auch die Übertragung phasenselektiver Signale. Dies hat den Vorteil zu-
verlässig einpolige Kurzunterbrechung durchführen zu können, und zwar auch dann,
wenn im Netz zwei einphasige Fehler auf verschiedenen Leitungen auftreten. Sofern
die digitale Wirkschnittstelle eingesetzt wird, erfolgt die Signalübertragung grundsätz-
lich phasenselektiv.
Die Übertragungsverfahren sind auch für Leitungen mit drei Enden (Dreibeinleitun-
gen) geeignet. In diesem Fall wird von jedem Ende zu jedem anderen Ende je Rich-
tung ein Signal übertragen. Phasenselektive Übertragung ist bei Dreibein–Anwen-
dung nur bei digitalen Kommunikationsverbindungen möglich.
Bei Störungen auf der Übertragungsstrecke lässt sich der Signalübertragungszusatz
blockieren, ohne dass die normale Distanzschutzstaffelung beeinträchtigt wird. Dabei
kann die Messbereichssteuerung (Freigabe der Zone Z1B) über die Binäreingabe
„>FreigWE Stufen" (siehe auch Bild 6-38 unten) an die interne Wiedereinschaltau-
tomatik oder ein externes Wiedereinschaltgerät übergeben werden. Die Störung wird
bei der konventionellen Übertragungstechnik über einen Binäreingang gemeldet, bei
der digitalen Verbindung erkennt es der Schutz selbsttätig.
Die Signalübertragungsfunktion kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über
Parameter 2101 SIGNALZUSATZ, über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden)
und über Binäreingaben (sofern rangiert). Die Schaltzustände werden intern gespei-
chert (siehe Bild 6-49) und gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Grundsätzlich
kann nur von dort eingeschaltet werden, wo vorher ausgeschaltet wurde. Hierzu ist es
notwendig, dass die Funktion von allen drei Schaltquellen eingeschaltet ist, um wirk-
sam zu sein.
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2

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