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Siemens SIPROTEC 7SA6 Handbuch Seite 231

Distanzschutz
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Doppelfehler im
wirksam geerdeten
Netz
Doppelfehler im
nicht geerdeten
Netz
Zuschalten auf
einen Kurzschluss
Lastbereich (nur für
Impedanzanregung)
7SA6 Handbuch
C53000-G1100-C156-2
Die Schleifenbestimmung für Doppelerdfehler wird unter Adresse 1221A PhPhE
ANR. (Phase–Phase–Erde–Anregung) parametriert. Diese Einstellung ist nur mittels
®
4 unter „Weitere Parameter" möglich. Meist ist Block vor.Ph (Blockierung
DIGSI
der voreilenden Phase, Voreinstellung) günstig, weil die voreilende Phase–Erde–
Schleife besonders bei hohen Erdübergangswiderständen zum Übergreifen neigt. In
manchen Fällen (Fehlerwiderstand Phase–Phase größer als Phase–Erde) kann auch
Block nach.Ph (Blockierung der nacheilenden Phase) günstiger sein. Die Auswer-
tung aller beteiligten Schleifen erlaubt ein Maximum an Redundanz. Alternativ kann
nur die Schleife Ph–Ph ausgewertet werden. Diese erlaubt bei zweiphasigen Fehlern
mit Erdberührung die höchste Genauigkeit. Schließlich können nur die Ph–E–Schlei-
fen für gültig erklärt werden.
Im isolierten oder gelöschten Netz muss sichergestellt sein, dass die Bevorzugung bei
Doppelerdschlüssen im gesamten galvanisch zusammenhängenden Netz einheitlich
ist. Entsprechend wird unter Adresse 1220 BEVORZUGUNG die Doppelerdschlussbe-
vorzugung eingestellt.
7SA6 bietet auch die Möglichkeit, alle Fußpunkte eines Mehrfacherdschlusses zu er-
fassen. BEVORZUGUNG = alle bedeutet, dass jeder Erdschlusspunkt auf der ge-
schützten Leitung unabhängig von einer Bevorzugung abgeschaltet wird. Dies kann
auch mit einer anderen Bevorzugung kombiniert werden. Zum Beispiel können Sie für
einen Transformatorabzweig jeglichen Fußpunkt bei Doppelerdschluss abschalten,
während im übrigen Netz einheitlich L1(L3) azyklisch gilt.
Sofern die Gefahr besteht, dass durch die Zündschwingung beim Eintreten eines ein-
fachen Erdschlusses die Erdfehlererfassung anspricht, kann diese mittels eines Para-
meters T3I0 1PHAS (Adresse 1206) verzögert werden. Im Allgemeinen genügt die
Voreinstellung (0.04 s). In ausgedehnten gelöschten Netzen sollte diese Zeit vergrö-
ßert werden. Ist auch stationär das Überschreiten des Erdstromgrenzwertes möglich,
soll T3I0 1PHAS auf ∞ eingestellt werden. Dann ist Anregung durch eine Phase allein
auch bei erheblichem Erdstrom nicht mehr möglich. Doppelerdschlüsse werden den-
noch richtig erkannt und nach Bevorzugungsprogramm (Abschnitt 6.2.3.1 unter Rand-
titel „Doppelfehler im nicht geerdeten Netz") ausgemessen.
Tritt nach einem einfachen Erdschluss ein Doppelerdschluss auf, wird dieser erkannt
und nach Bevorzugungsprogramm ausgemessen. Der bereits bestehende Erd-
schluss wird durch die Nullspannung (Adresse 1205 3U0> GEL/IS) erkannt. Beach-
ten Sie, dass hier die dreifache Nullspannung 3U
lagerung das √3-fache der verketten Spannung beträgt. Danach wird die Verzögerung
T3I0 1PHAS nicht mehr wirksam: ein nun eintretender Erdfehler in einer anderen
Phase kann nämlich nur ein Doppelerdschluss sein.
Für die Reaktion des Distanzschutzes beim Zuschalten auf einen Kurzschluss wird
der Parameter Adresse 1232 ZUSCHALT. verwendet. Bei Einstellung unwirksam er-
folgt keine besondere Reaktion, d.h. alle Distanzstufen arbeiten gemäß ihrer einge-
stellten Zonenparameter. Einstellung auf Zone Z1B bewirkt, dass beim Zuschalten
alle Fehler innerhalb der Übergreifzone Z1B unverzögert wieder abgeschaltet werden.
Einstellung Anregung bedeutet, dass die Schnellauslösung nach Zuschalten bei al-
len erkannten Fehlern in irgendeiner beliebigen Zone (d.h. bei Generalanregung des
Distanzschutzes) wirksam wird.
Bei Verwendung der Impedanzanregung kann an langen hochbelastbaren Leitungen
die Gefahr bestehen, dass die Lastimpedanz in die Auslösecharakteristiken des Dis-
tanzschutzes hineinragt. Um Fehlanregung des Distanzschutzes bei hohem Leis-
tungstransport auszuschließen, kann hier ein Lastkegel eingestellt werden, der bei
Auslösekennlinien mit hohen R–Abschnitt solche Fehlanregungen durch Überlast
Distanzschutz
maßgebend ist, die bei voller Ver-
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