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Überstromzeitschutz; Allgemeines - Siemens SIPROTEC 4 7SJ61 Handbuch

Inhaltsverzeichnis

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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
2.2
Überstromzeitschutz
Der Überstromzeitschutz ist die Haupt–Schutzfunktion in den Geräten 7SJ61. Er besitzt insgesamt je vier
Stufen für die Leiterströme und den Erdstrom. Alle Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig
kombiniert werden.
Ist in isolierten oder gelöschten Netzen das Zusammenwirken dreiphasiger Geräte mit zweiphasigen Schutz-
einrichtungen erforderlich, kann neben der dreiphasigen Arbeitsweise auch ein zweiphasiger Betrieb des Über-
stromzeitschutzes projektiert werden (siehe Kapitel
Die Hochstromstufen Ι>>> und Ι>> sowie die Überstromstufe Ι> arbeiten immer mit stromunabhängiger
Kommandozeit (UMZ), die vierte Stufe Ι
Anwendungsfälle
Der ungerichtete Überstromzeitschutz ist geeignet für einseitig gespeiste Radialnetze oder offen betrie-
bene Ringnetze und als Reserveschutz zu Vergleichsschutzeinrichtungen aller Art für Leitungen, Transfor-
matoren, Generatoren, Motoren und Sammelschienen.

Allgemeines

2.2.1
Der Überstromzeitschutz für den Erdstrom kann, abhängig von Parameter 613 U/AMZ Erde mit, mit gemes-
senen Größen Ι
E
empfindlichem Erdstromeingang wird allerdings generell mit der berechneten Größe 3Ι0 gearbeitet.
Bei jeder Stufe kann die Zeitstufe über Binäreingabe oder die automatische Wiedereinschaltung (zyklusab-
hängig) blockiert und damit ein Auslösekommando unterbunden werden. Wird die Blockierung während einer
Anregung zurückgenommen, wird die Zeitstufe neu gestartet. Eine Ausnahme stellt das Hand–EIN–Signal dar.
Bei Hand–Einschaltung auf einen Fehler ist eine sofortige Wiederabschaltung möglich. Hierzu kann die Verzö-
gerung wahlweise für die Überstromstufen oder Hochstromstufen mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen
werden; d.h., die entsprechende Stufe führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung. Dieser Impuls
wird auf mindestens 300 ms verlängert.
Die automatische Wiedereinschaltung (AWE) kann zyklusabhängig für die Überstrom- und Hochstromstufen
ebenfalls eine sofortige Abschaltung initiieren.
Für die UMZ-Stufen kann eine Anregestabilisierung über parametrierbare Rückfallzeiten erfolgen. Dieser
Schutz wird in Netzen mit intermittierenden Fehlern eingesetzt. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit elektro-
mechanischen Relais lässt sich damit unterschiedliches Rückfallverhalten anpassen und eine zeitliche Staffe-
lung von digitalen und elektromechanischen Geräten realisieren.
Ansprechschwellen und Verzögerungszeiten können im Zusammenspiel mit der dynamischen Parameterum-
schaltung (siehe Abschnitt
angepasst werden.
Durch Zuschalten einer Einschaltstabilisierung kann eine Auslösung durch die Ι>– bzw. Ι
Phasen und im Erdpfad bei Erkennen eines Rush–Stromes unterbunden werden.
Diese Verknüpfungen zu anderen Funktionen der Geräte 7SJ61 sind in der folgenden Tabelle zusammenge-
fasst.
Tabelle 2-1
Überstromzeit-
schutzstufen
Ι>
Ι>>
Ι>>>
Ιp
ΙE>
ΙE>>
44
immer mit stromabhängiger Kommandozeit (AMZ).
p
oder mit den aus den drei Phasenströmen berechneten Größen 3Ι0 arbeiten. Bei Geräten mit
2.3 Dynamische
Verknüpfung zu anderen Funktionen
AWE-Anbindung
2.1.3.2
Einstellhinweise).
Parameterumschaltung) kurzzeitig den Anlagenverhältnissen
Hand–EIN
Dynamische
Parameterumschaltung
–Stufen in den
p
Einschalt–
Stabilisierung
SIPROTEC 4, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-7, Ausgabe 08.2016

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