Werkzeugkorrektur (W1)
2.4 Werkzeugradiuskorrektur: 2D (WRK)
2.4.12
G461/G462: Erweiterung An– / Abfahrstrategie (ab SW 5)
In bestimmten geometrischen Sonderfällen werden gegenüber der bisherigen
Realisierung erweiterte An– und Abfahrstrategien beim Aktivieren bzw.
Deaktivieren der Werkzeugradiuskorrektur benötigt (siehe folgendes Bild).
Hinweis
Im folgenden wird immer nur die Situation bei Deaktivieren der Werkzeugradi-
uskorrektur dargestellt. Das Verhalten beim Anfahren ist dazu völlig symme-
trisch.
Beispiel
G42 D1 T1 ; Werkzeugradius 20mm
...
G1 X110 Y0
N10 X0
N20 Y10
N30 G40 X50 Y50
Bild 2-35
Der letzte Satz mit aktiver Werkzeugradiuskorrektur (N20) ist so kurz, daß beim
aktuellen Werkzeugradius kein Schnittpunkt der Offsetkurve mit dem
Vorgängersatz (oder einem weiter davor liegenden Satz) mehr existiert. Es wird
deshalb ein Schnittpunkt zwischen den Offsetkurven von Folgesatz und
Vorgängersatz gesucht, d.h. im Beispiel zwischen N10 und N30. Die für den
Abfahrsatz verwendete Kurve ist dabei keine echte Offsetkurve, sondern eine
Gerade vom Offsetpunkt im Endpunkt des Satzes N20 zum programmierten
Endpunkt von N30. Wird ein Schnittpunkt gefunden, wird er angefahren. Der im
Bild schraffierte Bereich wird dann nicht bearbeitet, wie es mit dem verwendeten
Werkzeug eigentlich möglich wäre.
G460
Bei G460 ist das An– bzw. Abfahrverhalten wie bisher.
1/W1/2-68
N30
Werkzeugradius
10
É É É É É
N20
É É É É É
0
20
Abfahrverhalten bei G460 (identisch zum Verhalten bis SW 4.x
SINUMERIK 840D/840Di/810D Funktionsb. Grundmaschine (FB1) – Ausgabe 11.2003
Y
Mittelpunktsbahn mit
Werkzeugradiuskorrektur
programmierte
Kontur
N10
50
Siemens AG 2003 All Rights Reserved
10.00
X
100