MCO 305 Projektierungshandbuch
Markersynchronisation (SYNCM)
Eine Markersynchronisation (SYNCM) ist eine erweiterte Positionssynchronisation bei der zusätzliche
Positionskorrekturen gemacht werden, um einen Slave-Marker an einen Master-Marker anzugleichen.
Master- und Slave-Markersignale können der Drehgeber-Nullimpuls sein oder an den digitalen Ausgängen
angeschlossene externe Sensoren. Wie bei der Positionssynchronisation ist es möglich Getriebeübersetzung
und Offset anzugleichen. Zusätzlich kann ein Markerverhältnis gesetzt werden, z.B. 1 Master-Marker zu
3 Slave-Marker, das bedeutet dass jeder Master-Marker mit jedem dritten Slave-Marker abgeglichen wird.
Die Markersignale können durch Definition eines Positionsfensters überwacht werden; nur ein Marker (der
erste) wird innerhalb des Toleranzfensters akzeptiert und jedes Markersignal außerhalb des Toleranzfensters
wird ignoriert. Ohne Toleranzfenster wird jedes Markersignal inklusive Rauschen und Schwankung (Jitter)
akzeptiert und benutzt, um die Slave-Position zu korrigieren. Der erste Master-Marker und der erste Slave-
Marker nach dem Starten werden nicht überwacht, weil das System nicht weiß, wo der erste Marker sein
wird. Sobald aber der erste Marker erkannt ist, ist auch die erwartete Position der folgenden Marker
bekannt, weil der Markerabstand individuell für Master und Slave in den Parametern festgelegt sein muss.
Eine Markersynchronisation verhält sich nach dem Starten anfangs wie eine Positionssynchronisation, aber
sobald der erste Satz der Marker erkannt wurde, startet die Markerkorrektur. Welche Marker für die erste
Markerkorrektur benutzt werden, wird in Parameter 33-23 festgelegt. Durch die Definition des Startverhal-
tens wird außerdem bestimmt, ob der Slave immer auf den Master warten muss, ob er auf den Master auf-
holt oder nur die kleinste Korrektur ausführt. Sehen Sie dazu auch die detaillierte Beschreibung der verfüg-
baren Möglichkeiten in Parameter 33-23. Homefahrten sind vor dem Starten nicht notwendig, weil die
Markerkorrektur den Slave automatisch dem Master angleicht.
Der Slave muss schneller und dynamischer als der Master sein, um sowohl bei maximaler Master-Geschwin-
digkeit als auch während der Beschleunigung/Verzögerung eine die Markerkorrektur auszuführen und eine
exakte Synchronisation zu erreichen. Das heißt, der Slave muss die maximale Geschwindigkeit, Beschleuni-
gung und Verzögerung des Masters erreichen können, damit er in der Lage ist diesen einzuholen, falls er
hinter dem Master läuft. Schon während der Projektierungsphase ist es daher wichtig, zu überlegen, ob die
am wenigsten dynamische Achse zum Master erklärt wird, weil diese Achse sowieso die Rahmenbedingung
der Systemleistung bestimmen wird.
Typische Anwendungen sind:
Grundsätzlich die gleichen Anwenden wie bei der
Positionssynchronisation, aber solche bei denen
eine oder mehrere der folgenden Bedingungen
erfüllt sein müssen:
– Automatische Anpassung nach dem Start
notwendig.
– Getriebeübersetzung kann nicht exakt auf
100 % gesetzt werden.
– Es gibt einen Schlupf irgendwo zwischen dem
Drehgeber und dem Teil, das synchronisiert
werden muss.
– Variierende Abstände zwischen den Produkten.
Anwendungsbeispiel: Verpacken mit variierenden Abständen und Schlupf
Diese Anwendung besteht aus zwei Transportbändern, eines befördert leere Kartons und das andere die
Teddybären. Aufgabe der Anlage ist es, die Teddybären in die Kartons zu packen. Beide, Kartons und Teddys
werden durch Reibung befördert und können sich daher auf dem Transportband bewegen. Das bedeutet,
dass es kein festes Verhältnis zwischen den Drehgebern und der Position von Karton und Teddy gibt und der
Abstand variieren kann. Daher ist es notwendig für Kartons (Master) und Teddys (Slave) eine externe
Markererkennung zu benutzen, um die Teddybär-Position zur Karton-Position zu synchronisieren.
__ Funktionen und Beispiele __
®
MG.33.L5.03 – VLT
ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss.
Regelungsverhalten bei Markersynchronisation
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