Omron SYSMAC CQM1 Bedienerhandbuch Seite 176

Grundzüge eines Kontaktplans
Verzweigungs–Punkt
00000
Abbildung A: Korrekter Ablauf
Verzweigungs–Punkt
00000
Abbildung B: Fehlerhafter Ablauf
TR–Bits
TR 0
00000
Abbildung B: Korrigierter Ablauf mit Verwendung eines TR–Bits
00002
00001
00002
Wenn sich wie in Abbildung A die Ausführungsbedingung nicht verändert
bevor das Programm zum Verzweigungspunkt zurückkehrt, erfolgt die Aus-
führung insgesamt korrekt und besondere Programmiermaßnahmen sind
nicht erforderlich.
Wenn, wie in Abbildung B, auf dem oberen Strompfad zwischen Verzwei-
gungspunkt und Befehl eine weitere Bedingung existiert, kann es dazu füh-
ren, daß sich nach Ausführung des ersten Befehls die Ausführungsbedin-
gung am Verzweigungspunkt verändert hat, so daß eine korrekte Abarbei-
tung des abzweigenden Strompfades unmöglich wird.
Es gibt zwei programmiertechnische Möglichkeiten, die Ausführungsbedin-
gung für den Fall von Verzweigungen zu erhalten. Zum einen können TR–
Bits (Temporäre Merker), zum anderen die Verriegelungsbefehle
IL(02)/IL(03) angewandt werden.
Die TR–Bits TR 0 bis TR 7 (also insgesamt 8 Bits) können zum temporären
Erhalt der Ausführungsbedingung verwendet werden. Wird ein TR–Bit auf
einen Verzweigungspunkt gesetzt, wird beim ersten Erreichen des Verzwei-
gungspunktes die aktuelle Ausführungsbedingung im zugewiesenen TR–Bit
gespeichert. Bei Rückkehr des Programms zum Verzweigungspunkt stellt
das TR–Bit die ursprüngliche Ausführungsbedingung wieder her.
Um einen korrekten Ablauf zu gewährleisten, muß der obige unter B abgebil-
dete Kontaktplan gemäß nachfolgender Abbildung verändert werden. Im
mnemonischem Code wird die Ausführungsbedingung am Verzweigungs-
punkt gespeichert, wobei das TR–Bit als Operand des OUTPUT–Befehls ver-
wendet wird. Bei Rückkehr des Programms zum Verzweigungspunkt wird die
Ausführungsbedingung unter Verwendung des TR–Bits als Operand des
LOAD–Befehls wiederhergestellt.
00001
00002
Die obige Code ist wie folgt zu lesen: Der Zustand von IR 00000 wird gela-
den (LOAD–Befehl), um die anfängliche Ausführungsbedingung zu erzeu-
gen. Diese Ausführungsbedingung wird dann unter Verwendung des OUT-
PUT–Befehls an TR 0 ausgegeben, um die Ausführungsbedingung am Ver-
zweigungspunkt zu speichern. Diese Ausführungsbedingung wird mit dem
Zustand von IR 00001 Und–verknüpft und der Befehl 1 entsprechend ausge-
führt. Die am Verzweigungspunkt gespeicherte Ausführungsbedingung wird
Adresse
Befehl 1
00000
00001
Befehl 2
00002
00003
Befehl 1
Adresse
00000
Befehl 2
00001
00002
00003
00004
Adresse
00000
Befehl 1
00001
00002
Befehl 2
00003
00004
00005
00006
Kapitel 4–3
Befehl Operanden
LD 00000
Befehl 1
AND 00002
Befehl 2
Befehl Operanden
LD 00000
AND 00001
Befehl 1
AND 00002
Befehl 2
Befehl Operanden
LD 00000
OUT TR
AND 00001
Befehl 1
LD TR
AND 00002
Befehl 2
0
0
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