Hilfsbits (interne Relais)
00002
00003
HR 0000
4-5
Hilfsbits (interne Relais)
Hilfsbit–Anwendungen
Reduzierung komplexer
Bedingungen
172
stand der anderen Bits ändert. Mindestens eine weitere Bedingung muß vor
dem OUTPUT–Befehl gesetzt sein, damit eine Rücksetzung erfolgen kann.
Ohne diese Rücksetzung gibt es keine Möglichkeit das Operand–Bit des
OUTPUT–Befehls zu steuern.
Der obenstehende Kontaktplan kann folgendermaßen verändert werden. Le-
diglich die Programmausführung in einem verriegelten Programmabschnitt
erfolgt unterschiedlich, wenn nämlich die Ausführungsbedingung für den IN-
TERLOCK–Befehl EIN ist. Auch hier, wie im Beispiel zur Veranschaulichung
des KEEP–Befehls, werden zwei Rücksetz–Bits benutzt; da HR 0000 entwe-
der durch Setzen von IR 00004 oder IR 00005 zurückgesetzt werden kann.
00005
00004
HR 0000
In der Programmierung ist es oft äußerst schwierig, durch direkte Verknüp-
fung von Bedingungen entsprechende Ausführungsbedingungen zu erzeu-
gen. Ein einfacher Weg dieser Problematik zu begegnen, ist die Benutzung
besonderer Bits, die andere Befehle indirekt auslösen. Solche Bits werden
Hilfsbits genannt. Manchmal sind für diesen Zweck ganze Worte erforderlich,
die dann Hilfs–Worte genannt werden.
Hilfsbits werden nicht von oder zur SPS übertragen, da sie lediglich ein Hilfs-
mittel für den Programmiervorgang selbst darstellen. E/A–Bits und bestimmte
andere Bits können nicht als Hilfsbits verwendet werden. Alle Bits des E/A–
Bereiches ohne zugewiesene E/A–Funktionen und bestimmte unbenutzte
Bits des AR–Bereiches sind als Hilfsbits verfügbar. Es ist empfehlenswert,
über die verwendeten Hilfsbits Aufzeichnungen anzufertigen. Dies erleichtert
die Programmplanung und –erstellung und unterstützt spätere Programm–
Testläufe.
Im folgenden werden zwei der gebräuchlichsten Anwendungsmöglichkeiten
für Hilfsbits erläutert, um dem Anwender Anhaltspunkte über ihre Funktions-
weise zu geben.
Hilfsbits werden häufig zusammen mit OUTPUT–, OUTPUT NOT–,
DIFFERENTIATE UP, DIFFERENTIATE DOWN und KEEP–Befehlen be-
nutzt. Zunächst wird das Hilfsbit als Operand einer dieser Befehle eingesetzt,
so daß es später als Bedingung benutzt werden kann, die bestimmt, wie ein
Befehl ausgeführt wird. Hilfsbits können auch mit anderen Befehlen, wie z.B.
SHIFT REGISTER (Register verschieben) (SFT (10)) benutzt werden. In Ka-
pitel 5–16–1 SCHIEBEREGISTER – SFT (10) ist ein Beispiel für die Verwen-
dung eines Hilfswortes mit dem SCHIEBEREGISTER–Befehl dargestellt.
Obwohl sie im einzelnen nicht immer so bezeichnet werden, sind viele der in
den Beispielen in Kapitel 5 Befehlssatz verwendeten Bits Hilfsbits. Ein um-
fassendes Verständnis ihrer Funktionsweise ist für eine effiziente Program-
mierung unabdingbar.
Hilfsbits können die Programmierung vereinfachen, wenn eine bestimmte
Kombination von Bedingungen wiederholt in Verbindung mit anderen Bedin-
gungen verwendet wird. Im folgenden Beispiel werden IR 00000, IR 00001,
IR 00002 und IR 00003 in einem Logikblock verknüpft, der die resultierende
Ausführungsbedingung als Zustand von IR 21600 speichert. IR 21600 wird
dann mit diversen anderen Bedingungen verknüpft, um die Ausgangs–Bedin-
Adresse
Befehl
Operanden
00000
LD
00001
AND NOT
00002
OR
HR
00003
AND NOT
00004
OR NOT
00005
OUT
HR
Kapitel 4–5
00002
00003
0000
00004
00005
0000