R&S ESPI
Einstellen von Grenzwert- und Anzeigelinien – Taste LINES
Grenzwertlinien (LIMIT LINES) werden verwendet, um am Bildschirm Pegelverläufe oder spektrale
Verteilungen zu markieren, die nicht unter- oder überschritten werden dürfen. Sie kennzeichnen z. B. die
Obergrenzen von Störaussendungen oder Nebenwellen, die für ein Messobjekt zulässig sind. Bei der
Nachrichtenübertragung im TDMA-Verfahren (z.B. GSM) müssen die Bursts eines Zeitschlitzes einen
vorgeschriebenen Pegelverlauf einhalten. Dieser ist durch einen Toleranzschlauch vorgegeben. Der
untere und der obere Grenzwert kann durch je eine Grenzwertlinie vorgegeben werden. Der
Pegelverlauf kann damit entweder visuell oder durch automatische Prüfung auf Unter- bzw.
Überschreitung (Go-/Nogo-Test) kontrolliert werden.
Im R&S ESPI können Grenzwertlinien mit maximal 50 Stützpunkten definiert werden. Von den im Gerät
abgespeicherten Grenzwertlinien können 8 gleichzeitig verwendet werden, wobei diese bei Split Screen
Darstellung wahlweise in Screen A, Screen B oder beiden Messfenstern eingeschaltet werden können.
Die Anzahl der im Gerät speicherbaren Grenzwertlinien ist lediglich durch die Kapazität der verwendeten
Harddisk begrenzt.
Für eine Grenzwertlinie sind folgende Eigenschaften anzugeben:
• Der Name der Grenzwertlinie. Unter dem Namen wird die Grenzwertlinie abgespeichert und ist in der
Tabelle LIMIT LINES wieder auffindbar.
• Der Bereich (Domain), in dem die Grenzwertlinie verwendet werden soll. Dabei wird zwischen
Zeitbereich (Span = 0 Hz, nur Betriebsart Analyzer) und Frequenzbereich (Span > 0 Hz)
unterschieden.
• Der Bezug der Stützwerte zur X-Achse. Die Grenzwertlinie kann entweder für absolute Frequenzen
oder Zeiten spezifiziert werden oder für Frequenzen relativ zur eingestellten Mittenfrequenz und
Zeiten relativ zur Zeit an der linken Diagrammgrenze. In der Betriebsart Empfänger wird die absolute
Skalierung verwen7det.
• Der Bezug der Stützwerte zur Y-Achse. Die Grenzwertlinie kann entweder für absolute Pegel bzw.
Spannungen, oder aber relativ zum eingestellten Maximalpegel (Ref Lvl) gewählt werden. Die
Position auf dem Bildschirm ist dabei abhängig von der REF LEVEL POSITION. In der Betriebsart
Empfänger wird die absolute Skalierung verwendet.
• Bei relativen Stützwerten bezüglich der Y-Achse kann zusätzlich eine absolute Schwelle
(THRESHOLD) eingegeben werden, die die relativen Grenzwerte nach unten begrenzt, nur
Betriebsart Analyzer.
• Die Art der Grenzwertlinie, oberer oder unterer Grenzwert, untere Grenzwertlinie nur Betriebsart
Analyzer. Mit dieser Definition und eingeschalteter Grenzwertüberprüfung (Tabelle LIMIT LINES,
Spalte LIMIT CHECK auf ON, nur Betriebsart Analyzer überprüft der ESPI die Einhaltung des
Grenzwerts.
• Die Einheit, bei der der Grenzwert verwendet werden soll. Bei Verwendung des Grenzwerts muss
diese Einheit mit der Einheit der Pegelachse des aktiven Messfensters kompatibel sein (s.u.).
• Die Messkurve (Trace), der die Grenzwertlinie zugeordnet ist. Damit weiß der R&S ESPI bei
gleichzeitiger Darstellung mehrerer Messkurven, mit welcher der Grenzwert zu vergleichen ist.
• Für jede Grenzwertlinie kann ein Sicherheitsabstand (Margin) definiert werden, der dann bei auto-
matischer Überprüfung als Schwelle dient.
• Zusätzlich kann zu jeder Grenzwertlinie ein Kommentar eingegeben werden, um z. B. die Ver-
wendung zu beschreiben.
Anzeigelinien (DISPLAY LINES) dienen ausschließlich der optischen Markierung relevanter Frequenzen
bzw. Zeitpunkte (Span = 0) sowie von konstanten Pegelwerten. Eine automatische Prüfung auf Über-
oder Unterschreitung der markierten Pegelwerte ist bei diesen Linien nicht möglich.
1164.6459.11
4.177
Grenzwertlinien
D-3