Messfunktionen - Empfänger
Datenreduktion und Automatisierung der Messung
Funkstörmessungen erfordern teilweise einen erheblichen zeitlichen Aufwand, weil die von der Norm für
die Quasi-Peak-Bewertung vorgeschriebenen Zeitkonstanten Einschwingvorgänge bedingen, die zu
großen Messzeiten je Messwert führen. Außerdem schreiben die Normen Suchvorgänge vor, um lokale
Störstrahlungsmaxima zu finden, wie z.B. Verschieben der Absorberzange, Variation der Mess-
Antennenhöhe und Drehen des Messobjekts. Ein Messen mit Quasi-Peak-Bewertung bei jeder Fre-
quenz und bei jeder Einstellung der Messkonfiguration würde zu unannehmbaren Ablaufzeiten führen.
Aus diesem Grund hat R&S mehrere Verfahren entwickelt, die bei einem Optimum an Erfassungs-
sicherheit die zeitintensiven Messvorgänge auf ein Minimum reduzieren.
Datenreduktion mit Teilbereichsmaximierung
Damit der Messablauf zeitlich optimiert werden kann, wird das Störspektrum zunächst mit dem
schnellen Prescan voranalysiert. Anschließend erfolgt die Datenreduktion, so dass die zeitaufwendige
Endmessung nur noch auf wenigen wichtigen Frequenzen durchzuführen ist:
dB
8 0
7 0
6 0
5 0
4 0
3 0
2 0
1 0
0
0,03
Bild 4-1
Beispiel für eine Unterteilung des Spektrums in acht Teilbereiche
Von entscheidender Bedeutung ist die Datenreduktion. Sie wird nach dem Prescan vom Benutzer durch
Tastendruck ausgelöst und dann vom Empfänger automatisch durchgeführt. Mit ihrer Hilfe werden
Frequenzen mit besonders hohem Störpegel herausgesucht. Dabei kommen verschiedene
Datenreduktionsverfahren zur Anwendung:
• Akzeptanzanalyse, d.h., das Störspektrum wird nur bei Frequenzen mit Pegeln über einer Linie
parallel zu einer Grenzwertlinie weiter untersucht.
• Bildung von Teilbereichsmaxima, d.h., das Störspektrum wird nur auf Frequenzen mit dem höchsten
Störpegel eines Frequenzteilbereichs weiter untersucht (Suchmethode SUBRANGES).
• Ermittlung einer bestimmten Anzahl der relativ zur Grenzwertlinie höchsten Pegelwerte unabhängig
von ihrer Verteilung über das Frequenzspektrum (Suchmethode PEAKS).
1164.6459.11
0,1
4.22
R&S ESPI
Teilbereich
Teilbereichsmaximum
Grenzwertlinie
Akzeptanzlinie
G H z
1,0
D-3