K3: Kompensationen
5.3 Losekompensation
5.3
Losekompensation
5.3.1
Funktionsbeschreibung
Mechanische Lose
Bei der Kraftübertragung zwischen einem bewegten Maschinenteil und seinem Antrieb (z. B.
Kugelrollspindel) treten in der Regel kleine Lose auf, da eine völlig spielfreie Einstellung der
Mechanik einen zu hohen Maschinenverschleiß zur Folge hätte. Außerdem kann zwischen
dem Maschinenteil und dem Messsystem eine Lose auftreten.
Auswirkungen
Bei Achsen/Spindeln mit indirekten Messsystemen führt mechanische Lose zu einer
Verfälschung des Verfahrwegs. Eine Achse fährt beispielsweise bei Richtungsumkehr um
den Betrag der Lose zu wenig oder zu viel:
Positive Lose (Normalfall)
Der Geber eilt dem Maschinenteil (z. B.
Tisch) voraus. Da damit auch die vom Geber
erfasste Istposition der tatsächlichen
Istposition des Tisches vorauseilt, fährt der
Tisch zu kurz.
Losekompensation
Zur Kompensation der Lose wird der achsspezifische Istwert bei jedem Richtungswechsel
der Achse/Spindel um den bei der Inbetriebnahme vorgegebenen achsspezifischen
Losebetrag (MD32450, siehe "Umkehrlose (Seite 333)") korrigiert.
Wirksamkeit
Die Losekompensation ist nach dem Referenzpunktfahren immer in allen Betriebsarten aktiv.
332
Negative Lose
Der Geber hinkt dem Maschinenteil (z. B.
Tisch) nach. Da damit auch die tatsächliche
Istposition des Tisches der vom Geber
erfassten Istposition vorauseilt, fährt der
Tisch zu weit.
Funktionshandbuch, 03/2010, 6FC5397-1BP20-1AA0
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