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Jung 23066REGHE Produktdokumentation Seite 211

Multistation
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Fall 6
Stellgrößenänderung z. B. von 30 % auf 80 % während Schließphase des Ventils
(Schließphase zu lang) (Bild 47).
Vor dem Empfang der neuen Stellgröße (80 %) war der alte Sollwert (30 %) aktiv. Währen
der Schließphase des Ventils wird nun die neue Stellgröße empfangen. Zu diesem
Zeitpunkt erkennt der Aktor, dass es erforderlich ist, sofort die Schließphase abzubrechen
und das Ventil zu öffnen, damit das Tastverhältnis der neuen Stellgröße (80 %) entspricht.
Die Zykluszeit bleibt unverändert, der Startzeitpunkt der Periode wird jedoch automatisch
verschoben.
Es wurde unmittelbar nach Empfang der neuen Stellgröße das neue Tastverhältnis
eingestellt.
Bild 47: Beispiel einer Stellgrößenänderung 30 % -> 80 % während Öffnungsphase des Ventils
Datenformat des Stellgrößeneingangs "Schaltend (1 Byte) mit Stellgrößen-Grenzwert"
Alternativ zur Umsetzung einer 1-Byte Stellgröße in eine stetige Pulsweitenmodulation an einem
Ventilausgang kann das Datenformat mit Grenzwertauswertung verwendet werden. Hierbei wird
die empfangene stetige Stellgröße in Abhängigkeit eines parametrierten Grenzwerts in ein
schaltendes Ausgangssignal umgeformt. Der Stellantrieb öffnet, wenn die Stellgröße den
Grenzwert erreicht oder diesen überschreitet (Bild 48). Um ein ständiges Schließen und Öffnen
des Stellantriebs bei Stellgrößen im Bereich des Grenzwerts zu verhindern, wird zudem eine
Hysterese bewertet. Der Stellantrieb schließt erst dann, wenn die Stellgröße den Grenzwert
abzüglich der parametrierten Hysterese unterschreitet.
Durch das 1-Byte Datenformat mit Grenzwertauswertung kann eine stetige Regelung durch den
Aktor in eine Zweipunkt-Regelung umgeformt werden. Dieses Prinzip bietet sich besonders bei
Fußbodenheizungen an, bei denen eine stetige Ventilansteuerung aufgrund der Trägheit nicht
zum gewünschten Heizverhalten führt. Bei trägen Fußbodenheizungen bewirken kleine stetige
Stellgrößen (nur kurze Einschaltphasen bei der PWM) häufig keinen nennenswerten Heizertrag.
Bei großen stetigen Stellgrößen sind bei Fußbodenheizungen oder vergleichbaren
Heizsystemen die kurzen Ausschaltphasen einer PWM in der Regel wirkungslos. Hier bietet
eine Zweipunkt-Regelung eine einfache und wirkungsvolle Alternative. Die Ventile öffnen oder
schließen vollständig. Unnötige stetige Ventilpositionen werden bei der Ansteuerung durch
Stellgrößentelegramme vermieden. Zudem wird die Lebensdauer der elektrothermischen
Stellantriebe und der Relaisausgänge des Aktors erhöht.
Die Umformung des stetigen Eingangssignals in eine schaltende Stellgröße erfolgt geräteintern.
Der Aktor bewertet die umgeformte Stellgröße bei der Verarbeitung wie eine empfangene 1-Bit
Stellgröße. Er leitet den Zustand direkt an den entsprechenden Ausgang unter
Berücksichtigung des parametrierten Ventil-Wirksinns weiter. Somit wird bei einem Befehl
"Ventil öffnen" (empfangene Stellgröße >= Grenzwert) das Ventil vollständig geöffnet. Der
Ausgang wird dann bestromt bei stromlos geschlossenen Ventilen und nicht bestromt bei
stromlos geöffneten Ventilantrieben. Das Ventil wird bei einem Befehl "Ventil schließen"
(empfangene Stellgröße < Grenzwert - Hysterese) vollständig geschlossen. Bei stromlos
geschlossenen Ventilen wird der Ventilausgang dann nicht bestromt und bei stromlos
geöffneten Ventilantrieben bestromt.
Wie bei einer 1-Bit Eingangsstellgröße werden Ventilausgänge, die auf die Stellgrößen-
Datenformate "stetig (1 Byte) mit Stellgrößen-Grenzwert" konfiguriert sind, bei den im
Folgenden aufgelisteten Funktionen und Ereignissen stets per stetiger Stellgröße durch eine
Art.-Nr. 23066REGHE
(Öffnungsphase zu lang)
Software "Multistation 802811"
Funktionsbeschreibung
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