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Ankerkurzschlussbremse, Gleichstrombremse - Siemens sinamics s110 Funktionshandbuch

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Antriebsfunktionen
7.2 Basisfunktionen
7.2.4

Ankerkurzschlussbremse, Gleichstrombremse

Merkmale
● Für permanenterregte Synchronmotoren:
● Für Asynchronmotoren:
● Zuweisung als Störreaktion
Beschreibung
Die Ankerkurzschlussbremsung steht nur bei permanenterregten Synchronmotoren zur
Verfügung. Sie wird vorzugsweise im Gefahrenfall benötigt, wenn eine geregelte Bremsung
über den Frequenzumrichter nicht mehr möglich ist, z. B. bei Netzausfall, NOT-AUS usw.
Dabei werden die Statorwicklungen des Motors durch eine Schützschaltung (u.U. über
externe Bremswiderstände) kurzgeschlossen. Durch den Widerstand im Motorkreis wird die
kinetische Energie des Motors abgebaut.
Damit die CU305 diese Funktion bei einem Spannungsausfall gewährleisten kann, muss
eine unterbrechungsfreie 24 V-Stromversorgung (USV) eingesetzt werden. Ein typisches
Anwendungsgebiet für die Ankerkurzschlussbremsung sind schnelllaufende
permanenterregte Spindelantriebe für Werkzeugmaschinen.
Bei der externen Ankerkurzschlussbremse ergibt sich aufgrund der Trägheit des Schützes
eine Reaktionszeit im Bereich > 60 ms.
Die Gleichstrombremse steht nur für Asynchronmotoren zur Verfügung. Sie ist vor allem bei
Verlust des Gebersignals geeignet, den Rotor sicher zum Stillstand zu bringen. Hierzu wird
im Stator ein konstanter Gleichstrom eingeprägt, der den Läufer bis zum Stillstand abbremst
und im Stillstand hält.
Die Funktionen können durch ein "1"-Signal auf dem Binektor-Eingang p1230 oder als
Reaktion auf eine Störung (siehe Beschreibung p0491 bzw. p2100/p2101) ausgelöst
werden.
Externe Ankerkurzschlussbremsung
Der externe Ankerkurzschluss wird über p1231 = 1 (mit Schützrückmeldung) oder p1231 = 2
(ohne Schützrückmeldung) aktiviert. Er wird über ein Eingangssignal p1230 (Signal = 1) oder
über eine Fehlerreaktion ausgelöst. Die Auslösung erfolgt nachdem die Impulse gelöscht
bzw. die Leistungsschalter gesperrt sind.
Die Funktion steuert über Ausgangsklemmen ein externes Schütz an, das die
Motorklemmen u.U. über externe Widerstände kurzschließt. Der Vorteil einer
Ankerkurzschlussbremse gegenüber einer mechanischen Bremse liegt in der großen
Bremswirkung zu Beginn des Bremsvorgangs (bei hoher Drehzahl). Mit sinkender Drehzahl
lässt die Bremswirkung jedoch nach: Deshalb wird die Kombination mit einer mechanischen
Bremse empfohlen.
Bei der Funktion mit Schützrückmeldung müssen die Rückmeldeeingänge beider
Befehlsdatensätze (CDS = 2) p1235[0..1] verdrahtet werden.
Der externe Ankerkurzschluss steht nur für rotatorische, permanenterregte
Synchronmotoren (p0300 = 2xx) zur Verfügung.
178
– Steuerung einer externen Ankerkurzschluss-Schaltung
Aktivierung der Gleichstrombremse
Funktionshandbuch, 10/2008, 6SL3097-4AB10-0AP0
Antriebsfunktionen

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