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Spannungsschutz (Wahlweise); Überspannungsschutz - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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2.17

Spannungsschutz (wahlweise)

2.17.1 Überspannungsschutz
Überspannung
Phase-Erde
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Der Spannungsschutz hat die Aufgabe, elektrische Betriebsmittel sowohl vor einem
Spannungsrückgang als auch vor einer Spannungssteigerung zu schützen. Beide Be-
triebszustände sind unerwünscht und führen z.B. zu Stabilitätsproblemen bei Unter-
spannung oder zu Isolationsproblemen bei Überspannung.
Der Überspannungsschutz im 7SD5 erfasst die Phasenspannungen U
U
, die verketteten Spannungen U
L3-E
spannung 3U
. Statt der Verlagerungsspannung kann auch eine andere, beliebige
0
Spannung erfasst werden, die am vierten Spannungseingang U
schlossen ist. Des Weiteren berechnet das Gerät das Spannungsmitsystem und das
Spannungsgegensystem, so dass auch die symmetrischen Komponenten überwacht
werden können. Hierbei ist auch eine Kompoundierung möglich, die die Spannung am
fernen Ende der Leitung berechnet.
Für den Unterspannungsschutz können ebenso die Phasenspannungen U
und U
, die verketteten Spannungen U
L3-E
verwendet werden.
Diese Spannungsschutzfunktionen können beliebig kombiniert werden. Sie können
getrennt ein- oder ausgeschaltet werden, oder nur auf Meldung gehen. Im letzteren
Fall erscheinen die entsprechenden Auslösekommandos nicht. Jede Spannungs-
schutzfunktion ist zweistufig, d.h. sie verfügt über zwei Grenzwerteinstellungen mit
jeweils zugeordneten Verzögerungszeiten.
Spannungserhöhungen entstehen beispielsweise auf schwach belasteten Fernüber-
tragungsleitungen großer Länge, in Inselnetzen durch Fehler in der Spannungsrege-
lung von Generatoren oder nach (Voll-)Lastabschaltung eines Generators, bei vom
Netz getrennten Generator. Auch wenn zur Vermeidung von Leitungsüberspannun-
gen Kompensationsdrosseln eingesetzt werden, die die Leitungskapazitäten kompen-
sieren und so die Überspannung mindern, ist bei Ausfall der Drosseln (z.B. durch
Kurzschlussabschaltung) die Isolation durch die Überspannung erheblich gefährdet:
die Leitung muss in kurzer Zeit abgeschaltet werden.
Der Unterspannungsschutz kann z.B. im Netz für Entkupplungs- oder Lastabwurfauf-
gaben verwendet werden. Ferner können drohende Stabilitätsprobleme erkannt
werden. Bei Induktionsmaschinen beeinflussen die Unterspannungen Stabilität und
zulässige Kippmomente.
Bild 2-132 zeigt das Logikdiagramm der Phasenspannungsstufen. Von jeder der drei
Messspannungen wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass
Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen weitgehend unschädlich blei-
ben. Die Spannungen werden je zwei Grenzwertstufen Uph> und Uph>> zugeführt.
Das Überschreiten der Grenzwerte durch eine Phasenspannung wird phasengetrennt
gemeldet. Außerdem gibt es für jede Stufe eine generelle Anregemeldung „Uph>
Anr" und „Uph>> Anr". Das Rückfallverhältnis ist einstellbar (Uph>(>) RÜCK).
Jede Stufe startet eine phasengemeinsame Verzögerungszeit. Der Ablauf der jeweili-
gen Verzögerungszeit T Uph> bzw. T Uph>> wird gemeldet und führt normalerweise
zum Auslösekommando „Uph>(>) AUS".
Der Überspannungsschutz Phase-Erde kann über eine Binäreingabe „>Uph>(>)
blk" blockiert werden.
2.17 Spannungsschutz (wahlweise)
, U
und U
, sowie die Verlagerungs-
L1-L2
L2-L3
L3-L1
, U
und U
L1-L2
L2-L3
L3-L1
, U
und
L1-E
L2-E
des Gerätes ange-
4
, U
L1-E
L2-E
, sowie das Mitsystem
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