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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 86

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2 Funktionen
Messwertübertra-
gung
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Summe der einfließenden Ströme gleich dem Fehlerstrom ist (siehe Bild 2-15 als Bei-
spiel für 4 Enden).
Bild 2-15
Grundprinzip des Differentialschutzes für 4 Enden (einphasige Darstellung)
Wenn das Schutzobjekt räumlich zusammenhängend ist — wie bei Generatoren,
Transformatoren, Sammelschienen — lassen sich die Messgrößen unmittelbar verar-
beiten. Anders bei Leitungen, wo der Schutzbereich mehr oder weniger entfernt von
einer Station zu einer anderen reicht. Damit die Messgrößen von allen Leitungsenden
an jedem Leitungsende verarbeitet werden können, müssen diese in geeigneter Form
übertragen werden. Auf diese Weise kann die Auslösebedingung an jedem Leitungs-
ende überprüft und ggf. der jeweils örtliche Leistungsschalter betätigt werden.
Bei 7SD5 werden die Messgrößen in digitalen Telegrammen verschlüsselt und über
Kommunikationskanäle übertragen. Hierzu verfügt jedes Gerät über mindestens eine
Wirkschnittstelle.
Bild 2-16 zeigt dies für eine Leitung mit zwei Enden. Jedes Gerät erfasst den örtlichen
Strom und sendet die Information über dessen Größe und Phasenlage an das Gege-
nende. Die Schnittstelle für diese Schutzkommunikation wird Wirkschnittstelle ge-
nannt. Somit kann jedes Gerät die Ströme addieren und weiterverarbeiten.
Bild 2-16
Differentialschutz für eine Leitung mit zwei Enden
Bei mehr als zwei Enden wird eine Kommunikationskette aufgebaut, so dass jedes
Gerät über die Summe der in das Schutzobjekt einfließenden Ströme informiert ist.
Bild 2-17 zeigt ein Beispiel für drei Enden. Die Enden 1 und 2 ergeben sich durch die
links gezeichnete Stromwandleranordnung. Hier handelt es sich zwar eigentlich um
nur ein Leitungsende; wegen der zwei Messstellen für die Ströme sollte dieses aber
für den Differentialschutz wie zwei Enden behandelt werden. Leitungsende 3 liegt ge-
genüber.
Jedes Gerät erhält von den Stromwandlern die jeweils örtlichen Ströme. Gerät 1
erfasst den Strom i
und überträgt dessen Daten als komplexen Zeiger I
1
2. Dieses addiert den Anteil I
zum Gerät 3. Die Teilsumme I
hinzuaddiert. Umgekehrt läuft eine entsprechende Kette von Gerät 3 über Gerät 2 bis
Gerät 1. Auf diese Weise verfügen alle drei Geräte über die Summe aller drei an den
Messstellen erfassten Ströme.
aus seinem Messtrom i
2
+ I
erreicht schließlich Gerät 3, das seinen Anteil I
1
2
zum Gerät
1
und sendet diese Teilsumme
2
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
3

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