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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 87

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Messwertsynchro-
nisierung
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Die Reihenfolge der Geräte in der Kommunikationskette muss nicht mit deren Indizie-
rung übereinstimmen, wie auch das Beispiel in Bild 2-17 zeigt. Die Zuordnung ge-
schieht bei der Parametrierung der Topologie, wie in Abschnitt 2.2.1 behandelt.
Bild 2-17
Differentialschutz für eine Leitung mit drei Enden
Die Kommunikationskette kann auch zu einem Ring zusammengeschlossen werden,
wie in Bild 2-17 gestrichelt dargestellt. Dies ermöglicht eine Redundanz der Übertra-
gung: Auch bei Ausfall einer Kommunikationsverbindung bleibt das Differentialschutz-
system insgesamt ohne Einschränkungen im Betrieb. Die Geräte erkennen eine
Störung in der Kommunikation und schalten dann selbsttätig auf einen anderen Kom-
munikationsweg um. Es kann auch ein Leitungsende, z.B. für Prüfung oder Revision,
abgeschaltet und der örtliche Schutz außer Betrieb gesetzt werden. Bei einem Kom-
munikationsring kann dann der übrige Betrieb ungestört weiter gehen.
Näheres über die Topologie der Gerätekommunikation finden Sie in Abschnitt 2.2.1.
Die Geräte erfassen die lokalen Ströme asynchron. Das bedeutet, dass jedes Gerät
die zugehörigen Ströme von den Stromwandlern mit seinem eigenen, zufälligen Pro-
zessortakt aufnimmt, digitalisiert und vorverarbeitet. Wenn die Ströme von zwei oder
mehreren Leitungsenden verglichen werden sollen, ist es aber erforderlich, dass alle
Ströme mit der gleichen Zeitbasis verarbeitet werden.
Alle zusammengehörigen Geräte tauschen mit jedem Telegramm ihren Zeitstand aus.
Das Gerät mit dem Index 1 fungiert dabei als „Zeitmaster", gibt also den Zeitrahmen
vor. Jedes Gerät kann so die zeitliche Verschiebung durch die Übertragungs- und Ver-
arbeitungszeiten, bezogen auf den „Zeitmaster", berechnen. Mit dieser „Grobsynchro-
nisierung" wird ein Gleichstand der Zeitbasen von ± 0,5 ms erreicht.
Um eine hinreichend exakte Synchronisierung zu erzielen, werden die Stromwerte,
bevor sie von einem Gerät zu den anderen in digitalen Telegrammen übertragen
werden, zusätzlich mit einem „Zeitstempel" versehen, der eine Aussage darüber er-
laubt, zu welchem Zeitpunkt die übertragenen Stromdaten gültig gewesen sind. Die
empfangenden Geräte können so aus dem empfangenen Zeitstempel und ihrer
eigenen Zeitverwaltung eine Feinsynchronisierung vornehmen, d.h. die zu einem
wirklich gleichen Zeitpunkt erfassten Ströme (<5 µs Toleranz) miteinander verglei-
chen.
2.3 Differentialschutz
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