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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 234

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2 Funktionen
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drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter ANSCHLUSS (Adresse
3202) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat.
Der Empfangslogik, die der des Richtungsvergleichs im Wesentlichen entspricht, ist
eine Unblocklogik vorgeschaltet, die in Bild 2-104 dargestellt ist. Wird das Unblockier-
signal störungsfrei empfangen, so erscheint das Empfangssignal, z.B. „>EF UB ub
1", und das Blockiersignal verschwindet, z.B. „>EF UB bl 1". Damit wird das
interne Signal „Unblock 1" zur Empfangslogik weitergeleitet, wo es (bei Erfüllung der
übrigen Bedingungen) zur Freigabe der Auslösung führt.
Wenn das zu übertragene Signal das andere Leitungsende nicht erreicht, weil der
Kurzschluss auf der Leitung eine zu starke Dämpfung oder Reflexion des Signals her-
vorruft, tritt die Unblocklogik in Tätigkeit: Es wird weder das Unblocksignal „>EF UB
ub 1" noch das Überwachungssignal „>EF UB bl 1" empfangen. In diesem Fall
wird nach einer Sicherheitszeit von 20 ms die Freigabe „Unblock 1" erteilt und zur
Empfangslogik weitergeleitet, aber über die Zeitstufe 100/100 ms nach weiteren
100 ms wieder aufgehoben. Wenn das Störungssignal wieder verschwindet, muss
wieder eines der Empfangssignale „>EF UB ub 1" oder „>EF UB bl 1" erschei-
nen; dann tritt nach weiteren 100 ms (Rückfallverzögerung der Zeitstufe 100/100 ms)
wieder der Ruhezustand ein, d.h. der direkte Freigabeweg zum Signal „Unblock 1"
und damit zur Freigabe ist wieder möglich. Bei Dreibeinleitungen kann die Unblocklo-
gik von beiden Empfangskanälen gesteuert werden.
Wird über eine Dauer von mehr als 10 s keines der Signale empfangen, wird die
Meldung „EF UB Emp.St.1" ausgegeben.
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von
Fehlern auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Tran-
siente Blockierung" unschädlich gemacht.
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem
Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet
werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in diesem Fall Auslösung durch den
Richtungsvergleich zu ermöglichen, verfügt das Gerät über besondere Maßnahmen.
Diese „Funktion schwache Einspeisung" ist in Abschnitt „Maßnahmen bei schwacher
oder fehlender Erdstromspeisung" erläutert. Die Funktion wird aktiviert, wenn vom
Gegenende — bei Dreibeinleitungen mindestens von einem der Gegenenden — ein
Signal empfangen wird, ohne dass das Gerät einen Fehler erkannt hat.
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungs-
schalter ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung" ist in Ab-
schnitt 2.10.1 erläutert.
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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