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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 275

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Überstromstufen
I
, 3I
beim AMZ-
P
0P
Schutz mit IEC-
Kennlinien
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
voll, da diese Funktion dann nur bei Ausfall der Hauptschutzfunktionen, Differential-
und/oder Distanzschutz, arbeiten soll.
Die Zeit T 3I0> (Adresse 2623) kann meist nach einem getrennten Staffelplan für
Erdströme kürzer eingestellt werden.
Die eingestellten Zeiten sind bei den unabhängigen Stufen reine Zusatzverzögerun-
gen, die die Eigenzeit (Messzeit) nicht einschließen. Sollen nur die Phasenströme
überwacht werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.
Der Parameter AUS Frg.I> (Adresse 2624) bestimmt, ob über die Binäreingabe
„>U/AMZ AUS Frg." eine Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph> (Adresse
2621) und T 3I0> (Adresse 2623) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist
allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I> = Ja bestim-
men Sie also, dass die I>-Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Bi-
näreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.I> = Nein sind die eingestellten Verzöge-
rungen stets wirksam.
Eine Schnellauslösung bei bereiter Wiedereinschaltautomatik sollte nur gewählt
werden, wenn der Überstromzeitschutz als Notfunktion eingestellt ist. Da die schnelle
Hauptschutzfunktion, der Differential- und/oder Distanzschutz, vom Prinzip her mit
oder ohne Wiedereinschaltung eine schnelle und selektive Auslösung gewährleistet,
darf der Überstromzeitschutz als Reserveschutz auch vor Wiedereinschaltung nicht
unselektiv auslösen.
Soll die I>-Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemei-
nes") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I> (Adresse 2625) auf Ja.
Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnellabschaltung
wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss
rechnen kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten
transient anspricht.
Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der
Projektierung (Adresse 126), verschiedene Kennlinien gewählt werden. Bei den IEC-
Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM = UMZ/AMZ IEC) stehen unter Adresse 2660
KENNLINIE zur Verfügung:
Invers (inverse, Typ A nach IEC 60255-3),
Stark invers (very inverse, Typ B nach IEC 60255-3),
Extrem invers (extremely inverse, Typ C nach IEC 60255-3), und
AMZ Langzeit (longtime, Typ B nach IEC 60255-3).
Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den „Technischen
Daten" abgebildet.
Für die Einstellung der Ansprechwerte IP (Adresse 2640) und 3I0P (Adresse 2650)
gelten die gleichen Überlegungen wie bei den Überstromstufen des UMZ-Schutzes
(siehe oben). Hier ist zu beachten, dass zwischen Anregewert und Einstellwert bereits
eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist. Anregung erfolgt hier erst bei etwa 10 % über
dem Einstellwert.
Bezugnehmend auf das obige Beispiel kann hier also unmittelbar der maximal betrieb-
lich zu erwartende Strom eingestellt werden:
primär: Einstellwert IP = 630 A,
sekundär: Einstellwert IP = 5,25 A, d.h. (630 A / 600 A) · 5 A.
2.14 Überstromzeitschutz
275

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