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Differentialschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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Inhaltsverzeichnis

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2.3

Differentialschutz

2.3.1

Funktionsbeschreibung

Grundprinzip an
zwei Enden
Grundprinzip an
mehreren Enden
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Der Differentialschutz stellt die Hauptschutzfunktion des Gerätes dar. Er arbeitet auf
der Grundlage des Stromvergleiches. Hierzu muss an jedem Ende eines zu schützen-
den Bereiches ein Gerät installiert werden. Über Kommunikationsverbindungen tau-
schen die Geräte ihre Messgrößen miteinander aus. In jedem Gerät wird damit der
Stromvergleich durchgeführt und im Falle eines internen Kurzschlusses der zugeord-
nete Leistungsschalter ausgelöst.
7SD5 ist — je nach Bestellvariante — für Schutzobjekte mit bis zu 6 Enden ausgelegt.
Damit können außer normalen Leitungen auch Drei- und Mehrbeinleitungen mit oder
ohne im Block geschaltete Transformatoren sowie auch kleinere Sammelschienen ge-
schützt werden. Der Schutzbereich wird selektiv durch die Stromwandler an seinen
Enden abgegrenzt.
Der Differentialschutz (Main1) kann parallel zum Distanzschutz (Main2) oder als allei-
nige Schutzfunktion (Main Only) projektiert werden (siehe Abschnitt 2.1.1.3).
Der Differentialschutz beruht auf einem Stromvergleich. Bei ihm wird ausgenutzt, dass
z.B. ein Leiterstück L (Bild 2-14) im ungestörten Betriebszustand stets an beiden
Enden denselben Strom i (gestrichelt) führt. Dieser fließt auf der einen Seite in den be-
trachteten Bereich hinein und verlässt ihn auf der anderen Seite wieder. Eine Strom-
differenz ist das sichere Kennzeichen für einen Fehler innerhalb des Leiterstückes.
Die Sekundärwicklungen der Stromwandler W1 und W2 an den Leitungsenden
könnten bei gleicher Übersetzung so zusammengeschaltet werden, dass sich ein ge-
schlossener Stromkreis mit dem Sekundärstrom I ergibt und ein in die Querverbin-
dung geschaltetes Messglied M beim ungestörten Betriebszustand stromlos bleibt.
Bei einem Fehler im durch die Wandler abgegrenzten Bereich bekommt das Mess-
glied einen zur Summe i
portionalen Strom I
+ I
1
bei einem Kurzschluss im Schutzbereich, in dem ein für das Ansprechen des Mess-
gliedes M ausreichender Fehlerstrom fließt, zuverlässig zum Arbeiten des Schutzes.
Bild 2-14
Grundprinzip des Differentialschutzes für eine Leitung mit zwei Enden
Bei Leitungen mit drei oder mehr Enden oder bei Sammelschienen wird das Differen-
tialprinzip dahingehend erweitert, dass im ungestörten Betrieb die Summe aller in das
Schutzobjekt einfließenden Ströme Null sein muss, bei einem Kurzschluss aber die
+ i
der von beiden Seiten einfließenden Fehlerströme pro-
1
2
zugeführt. Die einfache Anordnung nach Bild 2-14 führt also
2
2.3 Differentialschutz
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