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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 92

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2 Funktionen
Schneller Ladungs-
vergleich
92
Bild 2-22
Ansprechkennlinie des Differentialschutzes I
Der Ladungsvergleich ist eine Differentialstufe, die dem Stromvergleich (= eigentlicher
Differentialschutz) überlagert ist. Er führt bei stromstarken Fehlern zu sehr schnellen
Auslöseentscheidungen.
Im Ladungsvergleichsschutz werden nicht die komplexen Stromzeiger an den Enden
des Schutzobjektes summiert, sondern das Integral der Ströme über ein definiertes
Zeitfenster:
mit dem Integrationsintervall von t
Die so berechnete Ladung Q ist eine skalare Größe und lässt sich daher schneller er-
mitteln und auch übertragen als ein komplexer Zeiger.
Die Ladungen aller Enden des Schutzobjektes werden auf die gleiche Weise aufad-
diert wie die Stromzeiger beim Differentialschutz, so dass an allen Enden des Schutz-
bereiches die Summe der Ladungen zur Verfügung steht.
Bei Fehlern innerhalb des Schutzbereiches entsteht sofort eine Ladungsdifferenz. Bei
hohen Fehlerströmen, die zur Sättigung der Stromwandler führen können, wird so
eine Entscheidung noch vor Eintritt der Sättigung erreicht.
Bei äußeren Fehlern ist die Ladungsdifferenz zunächst theoretisch null. Der Ladungs-
vergleichsschutz entscheidet sofort auf äußeren Fehler und blockiert sich selbst. Tritt
bei einem oder mehreren Stromwandlern, die den Schutzbereich abgrenzen, Sätti-
gung ein, wird diese Blockierung aufrecht erhalten und so die durch Sättigung entste-
hende Differenz unschädlich gemacht. Es wird also davon ausgegangen, dass die
Stromwandler mindestens für die Dauer eines Integrationsintervalls (
Fehlereintritt noch nicht in Sättigung gehen.
Beim Zuschalten einer Leitung wird der Ansprechwert des Ladungsvergleichs auto-
matisch für ca. 1,5 s verdoppelt. Dies vermeidet Überfunktion, wenn (z.B. auch bei au-
tomatischer Wiedereinschaltung) durch Remanenz im Stromwandlersekundärkreis
diff
bis t
, das im 7SD5 zu
1
2
>-Stufe
1
/
Periode gewählt ist.
4
1
/
Periode) nach
4
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1

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