Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Signalübertragungsverfahren Mit Erdkurzschlussschutz (Wahlweise); Allgemeines - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SIPROTEC 7SD5:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2.9
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz
(wahlweise)
2.9.1

Allgemeines

Übertragungsver-
fahren
Übertragungskanä-
le
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
2.9 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)
Mit Hilfe der integrierten Vergleichslogik kann der gerichtete Erdkurzschlussschutz
gemäß Abschnitt 2.8 zum Richtungsvergleichsschutz erweitert werden.
Eine der Stufen, die gerichtet vorwärts wirken muss, wird für den Vergleich genutzt.
Diese kann nur schnell auslösen, wenn ein Fehler auch am anderen Leitungsende in
Vorwärtsrichtung erkannt wird. Es kann ein Freigabesignal oder ein Blockiersignal
übertragen werden.
Unterschieden werden Freigabeverfahren:
• Richtungsvergleich,
• Unblockverfahren.
und Blockierverfahren:
• Blockieren der gerichteten Stufe.
Weitere Stufen können als richtungsabhängige und/oder richtungsunabhängige Re-
servestufen eingestellt werden.
Für die Signalübertragung wird je Richtung mindestens ein Übertragungskanal benö-
tigt. Dafür kommen bei den konventionellen Übertragungsmedien Lichtwellenleiter-
verbindungen, tonfrequenzmodulierte Hochfrequenzkanäle über Nachrichtenkabel,
TFH oder Richtfunk zum Einsatz. Wenn der gleiche Übertragungskanal wie für die
Übertragung beim Distanzschutz benutzt wird, soll auch das Übertragungsverfahren
das gleiche sein!
Die Signalverarbeitung kann auch per digitaler Kommunikationsverbindung über eine
Wirkschnittstelle realisiert werden. Z.B.: Lichtwellenleiter, Kommunikationsnetze oder
dedizierte Kabel (Steuerkabel oder verdrillte Telefonadern). In diesem Fall müssen
Sende- und Empfangssignale auf schnelle Kommandokanäle der Schutzdatenschnitt-
stelle projektiert werden (DIGSI-Matrix). Für diese Übertragungsmöglichkeiten ist das
Richtungsvergleichsverfahren geeignet.
7SD5 erlaubt auch die Übertragung phasenselektiver Signale. Dies hat den Vorteil,
einpolige Kurzunterbrechung durchführen zu können, und zwar auch dann, wenn im
Netz zwei einphasige Fehler auf verschiedenen Leitungen auftreten. Wird kein ein-
phasiger Fehler erkannt, werden die Signale für alle drei Phasen übertragen. Beim
Erdkurzschlussschutz hat die phasengetrennte Übertragung nur einen Nutzen, wenn
über den Phasenselektor die erdkurzschlussbehaftete Phase identifiziert wird (Adres-
se 3109 AUS 1POL EF auf Ja eingestellt, siehe auch Abschnitt 2.8 unter „Auslö-
sung").
Die Übertragungsverfahren sind auch für Leitungen mit drei Enden (Dreibeinleitun-
gen) geeignet. In diesem Fall benötigt man von jedem Ende zu jedem anderen Ende
je Richtung einen Übertragungskanal.
Bei Störungen auf der Übertragungsstrecke lässt sich der Signalübertragungszusatz
blockieren. Die Störung wird bei der konventionellen Übertragungstechnik über einen
Binäreingang gemeldet.
229

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis