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Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch Seite 75

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Überwachung der
Kommunikation
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
Unabhängig davon wird auch die Wirkschnittstelle angegeben, über die eine gesunde
Kommunikation besteht.
Dies ist insbesondere bei der Inbetriebnahme hilfreich und wird auch dort, zusammen
mit weiteren Inbetriebsetzungshilfen, näher beschrieben in Abschnitt „Montage und
Inbetriebnahme". Aber auch während des Betriebes kann so die ordnungsgemäße
Kommunikation der Geräte untereinander kontrolliert werden.
Die Kommunikation wird von den Geräten ständig überwacht.
Einzelne fehlerhafte Datentelegramme bilden keine unmittelbare Gefahr, wenn sie nur
sporadisch auftreten. Sie werden im Gerät, das die Störung bemerkt, gezählt und
können pro Zeiteinheit unter den statistischen Informationen (Meldungen → Statistik)
abgelesen werden.
Sie können auch einen Grenzwert für die zulässige Fehlerrate von Telegrammen
setzen. Wird dieser Grenzwert im Betrieb überschritten, gibt das Gerät eine Warnmel-
dung ab (z.B. „WS1 Fehlerrate", Nr 3258 bei Wirkschnittstelle 1). Diese Meldung
können Sie auch benutzen, um den Differentialschutz zu blockieren (über Binäraus-
und -eingang oder über eine Verknüpfung in der anwenderdefinierbaren Logik CFC).
Werden mehrere fehlerhafte oder keine Datentelegramme empfangen, gilt dies als
Störung der Kommunikation, sobald eine Störungszeit von 100 ms (Voreinstellung,
veränderbar) überschritten worden ist. Eine entsprechende Meldung wird ausgege-
ben („WS1 STOERUNG", Nr 3229 bei Wirkschnittstelle 1). Wenn kein alternativer Kom-
munikationsweg (wie bei Ringtopologie) existiert, ist damit der Differentialschutz
außer Betrieb. Von der Störung sind alle Geräte betroffen, da die Bildung der Differen-
tial- und Stabilisierungsströme an keinem Ende mehr möglich ist. Der Distanzschutz
als zweite Hauptschutzfunktion übernimmt den kompletten Schutz über alle Zonen,
sofern er, ebenso wie der Überstromzeitschutz als Notfunktion, konfiguriert ist. Sobald
der Datenverkehr wieder einwandfrei läuft, schalten die Geräte selbsttätig wieder auf
Differentialschutzbetrieb oder Differential- und Distanzschutzbetrieb, je nach Parame-
trierung.
Ist die Kommunikation dauerhaft (d.h. länger als eine einstellbare Zeit) unterbrochen,
so gilt dies als Ausfall der Kommunikation. Eine entsprechende Meldung wird ausge-
geben (z.B. „WS1 AUSFALL", Nr 3230 bei Wirkschnittstelle 1). Ansonsten gelten die
gleichen Reaktionen wie bei der Störung.
Laufzeitsprünge, wie sie z.B. bei Umschaltungen im Kommunikationsnetz entstehen
können, werden von den Geräten erkannt (z.B. Meldung „WS1 LZ Sprung", Nr 3254
bei Wirkschnittstelle 1) und korrigiert. Das Differentialschutzsystem arbeitet danach
ohne Einbuße an Empfindlichkeit weiter. Die Laufzeiten werden in weniger als 2 Se-
kunden neu eingemessen. Mit GPS-Synchronisierung sind asymmetrische Laufzeiten
der Kommunikationsstrecke genau bekannt und werden sofort korrigiert.
Die maximal zulässige Unsymmetrie der Laufzeiten kann eingestellt werden. Diese
beeinflusst unmittelbar die Empfindlichkeit des Differentialschutzes. Die automatische
Selbststabilisierung des Schutzes passt die Stabilisierungsgrößen an diese Toleranz
an, so dass ein Fehlansprechen des Differentialschutzes durch diese Einflüsse aus-
geschlossen wird. Größere Toleranzwerte mindern also die Empfindlichkeit des
Schutzes, was sich bei sehr stromschwachen Fehlern bemerkbar machen kann. Mit
der GPS-Synchronisierung haben die Laufzeitdifferenzen keinen Einfluss auf die
Empfindlichkeit des Differentialschutzes, solange die GPS-Synchronisierung fehler-
frei arbeitet. Erkennt die GPS-Synchronisation ein Überschreiten der Laufzeitdifferenz
während des Betriebs, wird dies als „WS1 LZ unsym." (Nr 3250 für Wirkschnittstelle
1) gemeldet.
2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie
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