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Maßnahmen Bei Netzpendelungen (Wahlweise); Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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2.6
Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise)
2.6.1

Funktionsbeschreibung

7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
7SD5 verfügt über einen integrierten Pendelzusatz, der sowohl bei Pendelungen eine
Auslösung durch den Distanzschutz verhindert (Pendelsperre) als auch die gezielte
Auslösung bei instabilen Pendelungen erlaubt (Pendelauslösung). Zur Vermeidung
unkontrollierter Auslösungen werden die Distanzschutzeinrichtungen durch Pen-
delsperren ergänzt. An bestimmten Stellen des Netzes setzt man außerdem Pendel-
auslöseeinrichtungen ein, um bei Verlust des Synchronismus durch starke (instabile)
Pendelungen das Netz an gezielten Stellen in Teilnetze aufzutrennen.
Nach dynamischen Vorgängen wie Lastsprüngen, Kurzschlüssen, Kurzunterbrechung
oder Schalthandlungen kann es dazu kommen, dass sich die Generatoren unter pen-
delartigen Vorgängen auf die neue Leistungsbilanz des Netzes einstellen müssen.
Dem Distanzschutz werden bei Pendelungen hohe Ausgleichsströme und — beson-
ders in der elektrischen Mitte — kleine Spannungen zugeführt (Bild 2-60). Kleine
Spannungen bei gleichzeitig hohen Strömen bedeuten scheinbar kleine Impedanzen,
die wiederum zur Auslösung durch den Distanzschutz führen könnten. In ausgedehn-
ten Netzen mit hoher übertragener Leistung kann sogar die Stabilität der Energieüber-
tragung durch solche Leistungspendelungen gefährdet sein.
Bild 2-60
Pendelung
Hinweis
Der Pendelzusatz arbeitet zusammen mit der Impedanzanregung und ist nur in Ver-
bindung mit dieser möglich.
Netzpendelungen sind dreiphasige symmetrische Vorgänge. In der Regel ist also von
einer gewissen Symmetrie der Messgrößen auszugehen. Netzpendelungen können
aber auch während unsymmetrischer Vorgänge eintreten, z.B. bei zweiphasigen
Kurzschlüssen oder während einpoliger Abschaltungen. Deshalb ist die Pendelerfas-
sung im 7SD5 dreisystemig aufgebaut. Für jede Phase ist ein Messsystem vorhan-
den. Auch wenn eine Pendelung erkannt worden ist, führen eintretende Kurzschlüsse
zum schnellen Abwurf der Pendelsperre in den betroffenen Phasen und ermöglichen
so die Auslösung durch den Distanzschutz.
Zur Erfassung einer Pendelung wird die Änderungsgeschwindigkeit der Impedanzzei-
ger gemessen. Die Meldung erfolgt, wenn der Impedanzzeiger in den Pendel-Mess-
bereich PPOL (siehe Bild 2-61) eintritt und die anderen Kriterien der Pendelerkennung
2.6 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise)
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